Elektrisch über den Schulhof geflitzt: DMSB-Umweltpreis 2009

#Umwelt- und Naturschutz #Fahrzeugtechnik
Die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen einem Motorsportclub und einem Bildungsträger würdigte der DMSB-Umweltpreis 2009. Der Kartsportclub der Dresdener Verkehrsbetriebe e. V. baute damals gemeinsam mit der Mittelschule Radebeul ein Projekt auf, bei dem elektrisch betriebene Karts mit einer mobilen Solarenergiestation geladen werden konnten. Insbesondere die Einbeziehung von Schülern in die Projektarbeit war neben dem innovativen Ansatz ein wichtiger Grund für die Preisverleihung.

Noch bevor das Stichwort „Nachhaltigkeit“ in aller Munde war, gingen Motorsportler diesen Weg und verbanden ökologische Zielsetzungen mit sozialen und ökonomischen Aspekten. Ein Projekt, dass die beiden ersten Säulen der Nachhaltigkeit vorbildlich umsetzte, wurde 2009 mit dem DMSB-Umweltpreis ausgezeichnet. Preisträger war der Kartsportclub Dresdner Verkehrsbetriebe e.V. im DMV, der in Kooperation mit der Mittelschule Radebeul-Mitte ein Elektro-Kart entwickelte und zum Einsatz brachte, welches von einer mobilen Solar-Tankstelle geladen wurde.

Das Projekt war dabei insbesondere durch einen langen Atem gekennzeichnet. Bereits im Jahr 2000 hatten engagierte Lehrer der sächsischen Mittelschule ein Kartprojekt ins Leben gerufen, in dem Schüler den Spaß und die Faszination des Motorsport mit dem Erwerb technischen Wissens verbinden konnten. Die Zusammenarbeit mit dem DMV-Club erweiterte das Projekt zum Themenkreis „Mobilität und Umwelt“.

An der Schule bildeten sich mehrere Arbeitsgemeinschaften, die auf das gemeinsame Ziel hinarbeiteten. Die „AG Formel-E-Radebeul“ baute gleich mehrere elektrobetriebene Karts auf, die natürlich „grün“ betankt werden sollten. Dazu konzipierte eine weitere AG eine mobile Solartankstelle. Sie bestand aus einem Pkw-Anhänger, der mit Solar-Panels ausgestattet war und so den benötigten Strom bereitstellen sollte.

Neben der Möglichkeit, nahezu emissionsfrei Motorsport zu betreiben, bot das Projekt viele weitere Aspekte, die gerade unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit wertvoll waren. Beiträge zum Physikunterricht und zu Umwelterziehung wurden ebenso geleistet, wie zur Vorbereitung auf das Berufsleben. Ganz nebenbei vermittelte die Projektarbeit „Softskills“ wie Teamfähigkeit und Selbstverwaltung – und natürlich kam für die beteiligten Motorsportler der Kontakt zu jungen, mobilitätsbegeisterten Menschen zustande, die für das Mitmachen im engagierten Verein begeistert werden sollten. Schließlich widmet sich der Kartsportclub Dresdner Verkehrsbetriebe auch heute noch insbesondere dem Jugendkartslalom.

Die gelungene Mischung aus ökologischem und Bildungsgedanken würdigte Dr. Karl-Friedrich Ziegahn in seiner Laudatio: „Die Jury des DMSB war der Meinung, dass insbesondere die Zusammenarbeit mit der Schule und die Einbindung in die Projektarbeit eine zusätzliche und pädagogisch wichtige Maßnahme war, Jugendliche mit dem Aufgabenfeld der alternativen Antriebe, die auf erneuerbaren Energien beruhen, zu innovativen Leistungen anzuregen und dabei gleichzeitig an den Motorsport heranzuführen“, so der damalige Vorsitzende des DMSB-Umweltausschusses und heutige Präsidialbeauftragte des DMSB.