Umweltpreis 2008: E-Motocrossbikes zum Anfassen und Ausprobieren

#Umwelt- und Naturschutz #Fahrzeugtechnik
Die Motocross-Maschine mit Elektroantrieb von Quantya war eine der ersten ihrer Art. Doch bei der Entscheidung, Hans Eder den DMSB-Umweltpreis 2008 zu verleihen, spielte das Motorrad nur eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund standen die von Eder gegründeten Quantya-Parks, mit denen die Elektromobilität auf zwei Rädern den Menschen vorgestellt und schmackhaft gemacht werden sollte und konnte.

Hans Eder, Träger des DMSB-Umweltpreises 2008, war selbst als Trainer für Motocross-Fahrer unterwegs und hatte persönliche erlebt, wie immer mehr Strecken wegen Umweltauflagen schließen mussten. Die Zukunft lag aus seiner Sicht im Elektromotor. Doch Eder wusste, dass er es damit bei den Motocross-Fans teilweise schwer haben würde. Die Lösung: ein passendes Motorrad und die richtige Strecke.

Zusammen mit dem Schweizer Claudio Dick, Gründer von Quantya, entwickelte er eine Motocross-Maschine mit Elektroantrieb. Die große Hürde damals: die Reichweite. Im Frühjahr 2007 war es endlich soweit. Zwei Stunden hielt die Batterie und machte damit das Konzept tragfähig. Kaum 100 kg schwer, 15 PS und ein moderner Lithium-Polymer-Akku. Eine „Batteriefüllung“ von 2,7 kWh reichte damals für 25 bis 30 km und rund 70 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Die Jury des DMSB hat aber etwas anderes überzeugt: das Konzept der Quantya-Parks. Dort konnten sich Sportler die Maschinen ausleihen und die E-Bikes kennenlernen. Gleichzeitig wurde die Umwelt nicht durch Abgase oder Betriebsmittel belastet und auch die Einwohner aus dem Umkreis der Strecke wurden im Wortsinne „in Ruhe“ gelassen. In den Parks werden die Motorräder gewartet und mit Hilfe von Photovoltaik-Anlagen aufgeladen. Das Konzept war zunächst sehr erfolgreiche, allerdings musste 2018 ein Konkursverfahren gegen die QUANTYA SA eingeleitet werden und die Firma stellte die Produktion ein.