Umweltschutz mit Jugendförderung verbunden: MSC Braach

#Umwelt- und Naturschutz #Fahrzeugtechnik
Der DMSB-Umweltpreis 2007 ging an den MSC Braach 1980 e. V. im ADAC. Der Club aus Hessen erhielt die Auszeichnung für ein Projekt, in dem Jugendförderung mit Umweltschutz verbunden wurde, als der Verein seine im Jugendkartslalom genutzten Fahrzeuge von konventionellem Sprit auf Bioethanol umstellte und dabei auch seine eigene Jugendgruppe mit ins Boot holte.

Das Projekt, mit dem der MSC Braach e. V. im Jahr 2007 die Fachjury des DMSB-Umweltpreises überzeugte, war im Kern ganz simpel – und gerade deshalb wegweisend. Der Club aus dem nordhessischen Rotenburg an der Fulda, zu dem der Ortsteil Braach gehört, hatte sich vorgenommen, die im Jugendkartslalom eingesetzten eigenen Fahrzeuge auf alternative Kraftstoffe umzustellen. Das war in der ersten Dekade der 2000er keineswegs selbstverständlich, und die Umstellung deshalb auch mit notwendigen Umbauten verbunden. Statt sich aber in den „Bastelkeller“ zurückzuziehen, setzten die Verantwortlichen auf die aktive Einbeziehung der jungen Motorsportler, die bei der Umrüstung kräftig mittüftelten.

Zu ändern war so einiges, um den Treibstoff einzusetzen, der eine Reduktion der CO2-Emissionen versprach. Bei der technischen Weiterentwicklung mussten beispielsweise die Gemischaufbereitung geändert werden und der geeignete Vergaser gewählt werden. So nahmen die Jugendlichen neben dem Fahrspaß gleich auch eine Lektion in Sachen „Fahrzeugtechnik“ mit und konnten sich zudem rühmen, auf einem höchst innovativen Feld aktiv zu werden. „Während die Großen noch darüber diskutieren, hat sich eine Jugendgruppe zum Handeln entschlossen. Man hat diskutiert und überlegt, man hat geschraubt und entwickelt“, beschrieb der Laudator Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, DMSB-Präsidialbeauftragter für Umweltfragen, bei der Preisverleihung.

Auch aus heutiger Sicht ist das Projekt nach wie vor vorbildlich. Die Verbindung von Jugendförderung mit einer CO2-Reduktion durch die Nutzung alternativer Treibstoffe, dazu noch eine technische Weiterentwicklung – damit lagen die Braacher schon 2007 voll auf Nachhaltigkeitskurs, denn hier wurde neben dem Umweltaspekt auch der soziale Aspekt des Nachhaltigkeitsdenkens angesprochen. Hochwertige Ausbildung und niedrige Schwellen für den Zugang zu Bildungschancen sind Kerngedanken dieser Philisophie, die sich auch in den Nachhaltigkeitszielen der UN widerspiegeln.

So war es eigentlich gar nicht verwunderlich, dass der MSC Braach e. V. mit seinem Projekt breite Anerkennung fand. So erhielt der Club nicht nur den DMSB-Umweltpreis. Er holte auch den ersten Preis im Wettbewerb der Gemeinde Alheim „Wer wird CO2-Sparer“. Überreicht wurde diese Auszeichnung übrigens von keinem Geringerem als dem Träger des alternativen Nobelpreises und Präsidenten des Weltbundes für erneuerbare Energien, Herrmann Scheer.

 

Weiterführende Informationen
MSC Braach 1980 e. V. im Internet