Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf den Motorsport in Deutschland

Letztes Update: 18. April 2023

DMSB schließt russische und belarussische Sportler von Motorsportwettbewerben in Deutschland aus

Der Deutsche Motor Sport Bund hat Rennfahrer und Teams, die mit russischer oder belarussischer Lizenz bei Motorsportveranstaltungen in Deutschland an den Start gehen wollen, seit März 2022 von der Teilnahme ausgeschlossen.

Das DMSB-Präsidium fasste den Entschluss bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffs einstimmig und in Abstimmung mit den DMSB-Trägervereinen ADAC, AvD und DMV. Bis auf weiteres werden keine vom DMSB entsandten Mitglieder der deutschen Nationalmannschaften an Motorsport-Wettbewerben in Russland oder Belarus teilnehmen. Der DMSB verurteilt die Aggression aufs Schärfste.

„Sport sollte normalerweise Brücken bauen, aber in dieser von Russland verschuldeten Extremsituation müssen deutliche Zeichen gegen die Aggressoren gesetzt werden“, erklärt DMSB-Präsident Wolfgang Wagner-Sachs. „Wir stehen deshalb auch weiterhin in Solidarität mit der Ukraine und wollen unseren Teil beitragen, den internationalen Druck auf das Regime in Moskau mit hoher Intensität aufrecht zu erhalten.“

Parallel zu den sportpolitischen Aktivitäten steht der DMSB in Kontakt mit den Verantwortlichen der ukrainischen Motorsportverbände FAU und FMU, um die betroffenen Menschen in der Ukraine zu unterstützen.


DMSB unterstützt Motorsportler in der Ukraine – helfen Sie mit!

Die dramatische Situation in der Ukraine weckt bei vielen Menschen den Wunsch, helfen zu wollen. Auch der DMSB und seine Trägervereine ADAC, AvD und DMV möchten einen Teil dazu beitragen, das Leben in der Ukraine etwas erträglicher zu machen, zumal wir viele Motorsportler aus der Ukraine von internationalen Wettbewerben persönlich kennen.

Dazu hat der DMSB Kontakt mit seinen Ansprechpartnern bei den ukrainischen Motorsport-Verbänden FAU und FMU aufgenommen, um konkreten Hilfsbedarf vor Ort abzufragen. Dabei sollen betroffene ukrainische Automobil- und Motorradsportler und ihre Familien unbürokratisch unterstützt werden. Der DMSB kümmert sich mit seinen Partnern vor Ort um die rasche und punktgenaue Verteilung der Spendengelder.

Für alle, die helfen wollen, hat der DMSB ein deutsches Spendenkonto eingerichtet:

DMSB e.V.
Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe
Deutsche Bank Frankfurt
DE34 5007 0010 0092 3037 00

Wenn Sie eine Spendenquittung benötigen, können Sie diese ab 300 Euro unter info@dmsb.de anfordern. Bis zu dieser Grenze reicht ein vereinfachter Nachweis also zum Beispiel Ihre Buchungsbestätigung als steuerlicher Beleg aus. Ihre Kontaktdaten werden wie datenschutzrechtlich vorgesehen ausschließlich für die Spendenquittung verwendet.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

FAQ

Automobilsport
Automobilsportler mit diesen Staatsangehörigkeiten erhalten eine DMSB-Lizenz nur dann, wenn sie bereits in den Jahren vor 2022 ihre Lizenz über den DMSB gelöst hatten und somit weiterhin einen permanenten Wohnsitz in Deutschland nachweisen können. Eine Erstbeantragung der DMSB-Lizenz ist bis auf Weiteres nicht möglich.

Motorradsport
Motorradsportler mit diesen Staatsangehörigkeiten erhalten eine DMSB-Lizenz nur dann, wenn sie bereits in den Jahren vor 2022 ihre Lizenz über den DMSB gelöst hatten. Sie müssen weiterhin die laut FIM-Regularien vorgeschriebene Freigabe ihrer Heimatföderation (FMN) vorweisen. Eine Erstbeantragung der DMSB-Lizenz ist derzeit nicht möglich.

Race Card
Automobil- und Motorradsportler mit russischer Staatsangehörigkeit dürfen auch mit der Race Card nicht an entsprechenden Veranstaltungen teilnehmen.

Sollten Sie hierzu noch Fragen haben, senden Sie uns bitte Ihre Anfrage ausschließlich per E-Mail: infodmsb.de. Auf diesem Weg können wir Ihre Anfragen schnellstmöglich beantworten.

Jeder Teilnehmer muss bei der Dokumentenabnahme eine gültige Lizenz vorlegen. Da der DMSB die Lizenzen aus Russland und Belarus mit sofortiger Wirkung nicht anerkennt und der Teilnehmer daher über keine gültige Lizenz verfügt, darf er vom Veranstalter nicht zum Start zugelassen werden.

Automobilsport
Automobilsportler mit einer anderen als der deutschen Staatsangehörigkeit müssen für die Beantragung einer DMSB-Lizenz weiterhin gemäß den FIA-Bestimmungen einen permanenten Wohnsitz in Deutschland nachweisen.

Motorradsport
Motorradsportler müssen weiterhin die laut FIM-Regularien vorgeschriebene Freigabe ihrer Heimatföderation (FMN) vorweisen.

Der DMSB ist sich bewusst, dass diese Regelungen angesichts der derzeitigen Lage zu Schwierigkeiten führen kann.

Im Einzelfall wird sich der DMSB jeweils in Abstimmung mit FIA, FIM, FAU und FMU um eine praktikable und unbürokratische Lösung bemühen.

Der DMSB hat sich aufgrund des militärischen Angriffs auf die Ukraine entschlossen, Lizenzen aus Russland (RAF und MFR) und Belarus (FAB und BFMVS) derzeit nicht anzuerkennen. Dies gilt für alle Lizenzen – also Fahrer, Bewerber und Sportwarte.

Wenn Staatsangehörige der genannten Staaten über eine Lizenz eines anderen ASN oder FMN verfügen, ist eine Teilnahme an DMSB-genehmigten Veranstaltungen möglich.