Autocross-DM in Schlüchtern: Marcel Schmidt und André Fölz bleiben bei heißen Rennen cool

Der fünfte Lauf zur Deutschen Autocross-Meisterschaft wurde im hessischen Schlüchtern ausgetragen. Bei sommerlichen Temperaturen lieferten sich die Pilotinnen und Piloten heiße Rennen um Siege und DM-Punkte.

Klasse 5b Spezialcross-Buggy über 1600 ccm
Nach der Zielflagge lachte der Zweite Michael Straub glücklich mit Sieger Bernd Stubbe und dem drittplatziertem Karsten Krängel auf dem Siegerfoto: „Mir ist es lieber, zweimal Zweiter zu werden als wegen zu wenig Teilnehmern bei den 5a Buggys mitfahren zu müssen. Gegen Bernd Stubbe war natürlich nichts zu machen“, sagte Straub der in die Deutsche Meisterschaft zu Halbzeit anführt und fügte hinzu „Ich fahre noch solange es Spaß macht.“ Gaststarter Bernd Stubbe freute sich über Platz eins. Dabei zog der aktuelle Europameister aber nicht alle Register, konnte sich aber dennoch gegen die nationale Konkurrenz durchsetzen. „Wir haben keine Slicks aufgezogen, die hier deutlich schneller sind. Ich wollte den Zuschauern auch etwas Show bieten, meine Konzentration liegt schon auf dem nächsten EM-Lauf in Cunewalde.“

Klasse 5a Spezialcross-Buggy bis 1600 ccm
Bestens aufgelegt zeigte sich auf dem Ewald-Pauli-Ring Martin Fürst in seinem Faul Buggy. Keine Probleme, alle Vorläufe gewonnen und im Finale vom Start bis ins Ziel in Führung: Ein perfektes Wochenende für den amtierenden Deutschen Meister. Hinter ihm ging es deutlich turbulenter zur Sache. Klassenneuling Sebastian Witt, der sich für Schlüchtern die Dienste und das Auto von René Mandel gesichert hatte, wurde in der Qualifikationswertung Dritter. Vor ihm lag Martin Haselhorst, der in seiner Gruppe zwei Vorläufe gewinnen konnte, aber im dritten ausschied und so Startplatz zwei neben Fürst einnahm. Auf Platz vier der Qualifikation lag Patrick Krüger. Am Start zog Fürst in Führung, dahinter schob sich Krüger auf Position zwei – mit Haselhorst, Witt und Spindeldreher im Schlepptau. Hinter Fürst balgten sich Krüger und Haselhorst über die volle Distanz um Platz zwei. Haselhorst fand keinen Weg vorbei und war mit dem dritten Platz nicht unzufrieden: „Wichtig ist es, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Ich habe alles versucht aber keinen Weg vorbei gefunden.“ Patrick Krüger suchte schnell den Weg in den Schatten: „Es läuft besser als erwartet. In Dauban hatten wir als Folge des Seelow-Überschlags noch Probleme mit der Kupplung, hier konnte ich im Finale voll angreifen“, so Krüger.

Klasse 4a Cross-Buggy 2WD bis 650 ccm / 4b Cross-Buggys 2WD über 650 ccm
Nicht zu schlagen war in Schlüchtern Marcel Schmidt in seinem Mandel-Buggy: „Ich wusste, wenn ich vorne bin, kommt Toni Hoyer nicht mehr an mir vorbei“, strahlte Schmidt im Ziel. Hoyer übte mächtig Druck aus, Schmidt behielt aber einen kühlen Kopf und liess sich in keinen Fehler treiben. Hoyer: „Es ist schon mal gut, dass alles gehalten hat, nachdem wir in Gründau nach dem freien Training einpacken mussten. Marcel war zu gut. Der zweite Platz ist für mich in Ordnung.“ Dritter im Finale wurde Sven Klingelhöfer im FMA-Buggy, der sich in den Vorläufen enge Duelle mit Hoyer lieferte und seine Gruppe zweimal als erster ins Ziel führte.

Klasse 3b Spezialtourenwagen 4WD
Im dritten Qualifikationslauf rollte der Führende Carsten Pietsch (BMW) auf dem Bergauf-Stück nach der ersten Kurve aus. Das Auto rauchte, Feuerlöscher kamen zum Einsatz. In der darauffolgenden Runde flogen der jetzt an der Spitze liegende Andreas Fürst im Audi Quattro mit Christian Tauber (Subaru) an der Stoßstange die Zielgerade hinauf, Tauber positionierte sich etwas außen um Fürst in Kurve 2 attackieren zu können. Soweit kam es jedoch nicht: „Ich bin auf einmal nur noch gerutscht, vermutlich auf dem Öl von Pietsch, trotz vollem Lenkeinschlag traf ich den Hang hart und überschlug mich“, so Tauber. Für Pietsch und Tauber war das Rennen beendet. Bis dahin lieferten sich Pietsch, Fürst und Tauber harte Rennen um die Siege. Im Finale kam es zu einem Startunfall zwischen Fürst und Baltzer, dadurch konnte Oliver Günthner innen durchschlüpfen und ungefährdet gewinnen. Baltzer fuhr auf Platz zwei, Fürst stellte seinen Audi ab und wurde als Dritter gewertet.

Klasse 3a Spezialtourenwagen 2WD
Der für den MSC Schlüchtern startende Steve Haenges jubelte auf seiner Heimstrecke nach der Zieldurchfahrt: „Als Rennfahrer möchte ich natürlich gewinnen und es freut mich sehr. Bei einem Angriff von Marco hätte ich nicht voll dagegengehalten, da ich Gaststarter bin und er um die Meisterschaft fährt“, sagte der Luxemburger, der den Ring aus unzähligen Runden im Bergwinkel Autocross Cup (BACC) kennt. Marek Goldbohm wurde als Zweiter abgewinkt und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Er profitierte vom Ausfall Marco Paulowitschs, der bis zur fünften Runde an Haentges klebte bevor ihn die Antriebswelle aus dem Rennen riss. Tobias Röth wurde Dritter: „Das Podium ist natürlich glücklich, da schnellere Piloten ausgefallen sind. Normalerweise bin ich hier immer ganz gut unterwegs, aber dieses Wochenende war ich immer etwas hinten dran beim Start und kam dann nicht schnell genug nach vorne“, sagte Röth nach der Zielflagge.

Klasse 2b Serientourenwagen
Für André Fölz läuft es weiter perfekt in Sachen Meisterschaft. Volle Punktzahl und Tabellenführung verteidigt, zudem hatte klassenübergreifend sein Hauptkonkurrent Carsten Pietsch Pech und konnte nicht im Finale der Klasse 3b starten. Im Klasse-2b-Finale jagte Tim Müller im Seat zunächst hinter dem Fölz-Honda her. Nach einem Fahrfehler Ende der Start-/Zielgeraden touchierte er die Streckenbegrenzung zu hart und musste den Ibiza abstellen. Nun schloss Stefan Schneider im Renault Clio schnell zu Fölz auf und versuchte ein Manöver zu setzen, konnte jedoch keine Lücke finden. Fölz gewann mit knappem Vorsprung von sechs Zehntelsekunden auf Schneider. Dahinter sah Gaststarter Sebastian Dangel als Dritter die Zielflagge, bekam für eine Kollision mit Wolfgang König jedoch eine Fünf-Sekunden-Strafe und fiel in der Final-Wertung auf den fünften Platz zurück. Dritte wurde damit Stefanie Geiger im Peugeot 206.

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