Autocross-EM in Cunewalde: Stubbe und Wibbeler beim Heimrennen auf dem Podest

In der Offroad-Arena am Matschenberg veranstaltete der MC Oberlausitzer Bergland den vierten Lauf zur Autocross Europameisterschaft. Die deutschen Starter zeigten starke Leistungen vor den gut gefüllten Naturtribünen. Auch wenn es in Cunewalde nicht zum Sieg eines Lokalmatadors reichte, hatten die Zuschauer Grund zum Jubeln und sahen spektakuläre Rennen bei hochsommerlichen Temperaturen.

Superbuggys
Im Finale ging es auch auf der Strecke heiß her. Terry Callaghan aus den Niederlanden konnte sich mit seinem bärenstarken Turbo-Motor am Start gegen Bernd Stubbe durchsetzen. Dahinter folgte der junge Tscheche Jakub Kubicek und zunächst Michael Buddelmeyer. Buddelmeyer konnte jedoch seine Position gegen den Franzosen Anacleto nicht verteidigen. Anacleto schloss schnell zum führenden Trio auf während Buddelmeyer schließlich mit etwas Abstand zur Spitze ungefährdet auf Platz fünf die Zielflagge sah.

In der schnellen Bergab-Passage Richtung Start-und-Ziel schien es, als könnte Stubbe einen Angriff wagen. Doch Stubbe wurde direkt verfolgt von Kubicek und dieser wiederrum von Anacleto. Keiner konnte sich seiner Position sicher sein. Die Zuschauer hielten förmlich den Atem an, wenn das Vierer-Paket die Zielkurve anflog. Beim Herausbeschleunigen setzte sich mal der eine, mal der andere neben seinen Konkurrenten – doch jedes Mal ohne Erfolg. Im spektakulären Sprint über sieben Runden behielten letztlich alle einen kühlen Kopf und zum Schluss konnte sich Callaghen den Sieg vor Stubbe sichern.

Stubbe (133 Punkte) führt nun mit 40 Punkten in der EM-Wertung vor Thomas Anacleto (93 Punkte): „Ich bin mit dem zweiten Platz mehr als zufrieden. Ich wusste, dass die Turbos hier schnell sind. Aber am Start hatte ich keine Chance“, sagte der EM-Führende.

Etwas unglücklich schied Armin Pfalz im Semifinale aus. Auf Platz fünf liegend hatte er einen Reifenschaden, fiel zurück und verpasste somit den Finaleinzug. Nachwuchspilot John-Paul Strobelt (27.) musste nach dem zweiten Vorlauf einpacken, erkannte aber Fortschritte: „Im Vergleich zu Seelow war es diesmal deutlich besser. Wenn wir das Auto haltbarer bekommen, sollten wir bald im Mittelfeld liegen. Bis Nova Paka ist das Auto wieder startbereit.“ Torsten Riedel (23.) und Torsten Zimmermann (24.) verpassten ebenfalls den Semifinal-Einzug.

Buggy1600
Am Ende siegte der Europameister der vergangenen beiden Jahre: der Tscheche Petr Nikodem. Leicht machten es ihm seine deutschen Gegner aber nicht. In der Gesamtwertung der drei Vorläufe lag Markus Wibbeler auf Platz eins vor Vincent Mercier (Frankreich) und Nikodem. Den vierten Platz belegte Marvin Holzleitner vor Marcel Schröer und Steven Laubach. Im ersten Semifinale konnte Wibbeler seinen Konkurrenten Nikodem schlagen, dahinter folgte mit Marcel Schröer bereits der nächste Deutsche. Tobias Ellermann (7.) und Thomas Straub (9.) schieden aus. In zweiten Semifinale gewann Laubach vor Holzleitner, der im Training die Bestzeit markiert hatte, und Kevin Peters. Beim Start zum Finale setzte sich dann Nikodem durch, gefolgt von Wibbeler und Laubach, der aber in der ersten Kurve einen Schlag von Milan Vanek bekam, sich drehte und ausschied. Im Durcheinander dahinter verloren die Piloten den Anschluss. Marcel Schröer wurde nach sieben Runden als Sechster und Marvin Holzleitner als Achter abgewinkt. Wibbeler konnte ganz vorne nicht mithalten, stieg aber als Zweiter auf das Podest: „Die Freude überwiegt. Vielleicht war die Wahl des Startplatzes nicht ganz richtig. Aber ich konnte 32 wichtige Punkte für die Meisterschaftswertung einfahren und ich stand zum ersten Mal in Deutschland auf dem Podium“, freute sich Wibbeler, der in der EM-Wertung auf Platz vier liegt. Sein Rückstand auf den Führenden Nikodem beträgt aktuell nur neun Punkte. Folker André Lange verpasste das Semifinale als 21. denkbar knapp um einen Platz. Ebenfalls nach drei Vorläufen schieden Henrik Bundesmann (26.), Randy Paauwe (27.) aus. Für Mario Hanneken war das Rennen bereits am Samstag nach dem ersten Vorlauf beendet.

TouringAutocross
Das Wochenende dominierte in der Klasse TouringAutocross, wie bereits bei den drei EM-Läufen zuvor, der junge Russe Matvey Furazkhin im Skoda Fabia. Er führt nach dem deutschen EM-Lauf in Cunewalde auch die Gesamtwertung mit 103 Punkten vor Ota Vyborny (82 Punkte) an. Im Finale setzte sich das Führungstrio mit Furazkhin, dem mehrmaligen Europameister Vaclav Fejfar und Vyborny schnell ab. Dahinter fuhr Grit Hennersdorf bei ihrem Heimrennen souverän auf Platz vier, und belohnte sich und ihr Team für eine Nachtschicht am Samstag. Der Grund: Bei einem unverschuldeten Unfall war der Citroen stark beschädigt worden. Am Sonntag konnte sich Hennersdorf in den Vorläufen gut in Szene setzen und kam im Finale fünf Sekunden vor Lukas Cerveny ins Ziel. Als Siebter sah Eddi Schulze die Zielflagge. In seinem zweiten EM-Rennen nach Seelow im Mai freute sich der junge Pilot aus der Nähe von Cunewalde: „Die Veränderungen an der Vorderachse haben sich positiv auf das Fahrverhalten ausgewirkt, leider habe ich im Finale einen Fehler gemacht und bin in der Leitplanke gelandet. Ich bin aber mit Platz sieben zufrieden.“

Junior Buggys
Die Überraschung des Wochenendes bei den Junior Buggys war die junge Niederländerin Chantal van der Putten. Sie konnte in ihrem Halbfinale den amtierenden Meister Jakub Novotny schlagen und lag im Finale sogar bis eingangs der letzten Runde in Führung. Mit einem ungestümen Angriff in der Zielkurve konnte sich Novotny aber vorbeidrängen. Dabei schlüpfte innen auch noch Bart van der Putten durch, der in der letzten Runde die Nerven behielt und vor Novotny und seiner Schwester gewann. Er führt nun die EM-Tabelle mit 135 Punkten vor Novotny (128 Punkte) an. Aileen Stenzel war auf Platz 14 die beste Deutsche: „Leider haben wir das Finale verpasst, aber ich konnte wieder viel lernen und meinen Fahrstil verbessern. Wir hatten bei den heißen Temperaturen aber auch Probleme mit dem Motor.“ Nicht gewertet wurde Jonas Blumfeld. „Die Strecke und Veranstaltung haben mir super gefallen. Wir werden immer schneller und können besser mithalten. Leider ist im ersten Heat der Motor kaputtgegangen. Aber es geht ja nächste Woche mit neuem Motor schon weiter“, zeigte sich Blumfeld zuversichtlich für das nächste Rennen im Autocross-Mekka von Nova Paka.


ERGEBNISSE
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PUNKTE

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