Berg-DM: Finale furioso in Eichenbühl

Ein an Spannung kaum zu überbietendes Finale der Bergrennen in Deutschland, schloss den Kreis der diesjährigen Deutschen Automobil Bergmeisterschaft, die Ende April beim Bergpreis Schottenring begann. Vor dem 51. AvD Bergrennen Eichenbühl war die Frage nach dem Gesamtsieger eigentlich schnell und deutlich beantwortet, doch auf den letzten Metern der Saison 2018 gab es nicht nur spannende, sondern auch tragische Momente vor allem im Kampf um die DM-Krone.

Der als Leader in der Bergmeisterschaft angereiste Gruppe E1-Pilot Dirk Preißer galt vor dem Wochenende in Unterfranken als klarer Favorit auf den Titel, der alle Trümpfe selbst in der Hand hat. Doch am Sonntagabend fand sich der Schwabe als tragischer Held, noch nicht einmal auf dem Podest wieder. Das Unheil nahm bereits im letzten Trainingsdurchgang seinen Lauf, wo es bereits zwei wertvolle Zusatzpunkte zu holen gibt. Preißer landete mit seinem Opel Kadett C 16V im unteren, selektiven Streckenteil in der Böschung, um danach kurzer Hand mit dem weidwunden Tourenwagen zur Notreparatur in die 125 km entfernte heimische Werkstatt aufzubrechen. Nach einer langen Nacht tauchten die Preißers am Morgen des Renntags wieder im Fahrerlager auf. Ein zweiter Platz in der Klasse bis 2.000 ccm Hubraum, hinter dem nicht punktberechtigten Tiroler Thomas Strasser war somit absolute Pflicht. Doch ein weiteres Mal hatte der Stahlbauunternehmer kein Glück. Beim alles entscheidenden dritten Rennlauf musste Dirk Preißer nach einem Unfall von Fahrerkollege Alexander Pleier mit rot in Zielnähe gestoppt werden und seinen Lauf wiederholen. Kämpfend mit abbauenden und überhitzten Reifen musste er Hans-Peter Eller im VW Corrado 16V hauchdünn den Vortritt lassen, was den Absturz auf den vierten Rang in der Berg-DM-Tabelle bedeutete, lediglich zwei Punkte hinter dem neuen Deutschen Bergmeister Armin Ebenhöh.

Der VW Scirocco-Pilot aus der E1-Klasse bis 1.400 ccm hatte zuvor Pflichtbewusst seinen Klassensieg eingefahren und gratulierte als fairer Sportsmann dem unglücklichen Dirk Preißer zu seiner dennoch tollen Saisonleistung. Nur um 0,2 Punkte verpasste der Allgäuer Günter Göser aus der „E1-Überliterklasse“ die Meisterschaft in seinem Opel Kadett C 16V 2,5l, der in Sachen Streichresultat in Eichenbühl noch einmal voll Punkten konnte. Mit einem Rückstand von 1,4 Punkten auf Ebenhöh dufte der erst 22-jährige Markus Fink ebenfalls stolz auf seine Leistungen in dieser Saison sein. Mit seinem Citröen C2 VTS blieb er mit einem Ausfall ansonsten ungeschlagen in der Gruppe F bis 1600 ccm und plant jetzt die Teilnahme beim FiA Hillclimb Masters Mitte Oktober in Italien, wo der Franke in der U25-Wertung die Deutschen Hoffnungen trägt.



Den Erwartungen gerecht wurden in den beiden DMSB-Berg-Cups Tourenwagenvertreter Norbert Handa im Lancia Delta HF und Formel-Pilot Frank Debruyne. Norbert Handa beschloss seine 40-jährigen Karriere im Motorsport mit dem nationalen DMSB-Titel und auch Frank Debruyne, der zum guten Schluss seinen Formel 3-Renner schonte und im zur Verfügung gestellten 3 Liter V6 Dallara Nissan World Series, mit Rang vier in der Rennwagendivision seiner Pflicht Genüge tat. Beide Bergspezialiten gewannen in der Vergangenheit auch bereit schon einmal die Deutsche Meisterschaft.



In der Tageswertung zeigte der Schwarzwälder Alexander Hin im neu angeschafften Reynard 97D Judd Formel 3000 keine Schwächen und kam so nach langer Zeit wieder einmal zu einem Gesamtsieg. Mit Sebastian Schmitt im geschichtsträchtigen Opel Vectra V8 DTM, belegte der mittlerweile seltene Gast am Berg den zweiten Platz, aber bereits über neun Sekunden zurück. Es folgte auf Rang drei Thomas Conrad im Eigenbau-Sportwagen namens CRS, vor Frank Debruyne und den jungen Dallara F3-Fahrern Christian Triebstein und Mathieu Wolpert.



ERGEBNISSE
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PUNKTE
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Weitere Informationen
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