DMSB-Präsidiumssitzung: „Wilde Veranstaltungen“ und E-Bike-Cup

Bei seiner Sitzung vom 20. April 2018 hat sich das Präsidium des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) mit wichtigen aktuellen Fragestellungen befasst und zwei bedeutende Beschlüsse gefasst:

Zum einen erteilte das Leitungsgremium dem Motorsport außerhalb des DMSB eine klare Absage, startete aber gleichzeitig eine Dialog-Initiative um diese „wilden Veranstaltungen“ in den Bereich des geregelten Motorsports zu führen. Zum anderen wird es ab dieser Saison erstmals ein Prädikat mit elektrisch betriebenen Zweirädern geben: Der DMSB wird mit dem DMSB-E-Mountainbike-Cup in diesem Jahr Neuland betreten.

Motorsport-Events außerhalb des DMSB: Teilnehmern drohen Sanktionen
In einer Bestandsaufnahme befasste sich das DMSB-Präsidium mit den aktuell geltenden Regelungen bezüglich so genannter „wilder Veranstaltungen“, also Events außerhalb des Regelungsbereiches der geltenden Motorsportgesetze. Die Rechtslage ist dabei eindeutig: Sowohl Fahrer als auch Sportwarte und Veranstalter müssen mit empfindlichen Sanktionen rechnen, wenn sie solche Events ausrichten, an ihnen mitwirken oder teilnehmen. Piloten im Breitensport etwa unterwerfen sich im Rahmen des Lizenzerwerbs den DMSB-Statuten und verpflichten sich so, nur an Veranstaltungen teilzunehmen, die durch den DMSB oder einen seiner Trägervereine genehmigt wurden. Bei Verstoß gegen diese Vorgaben kann es zur Einleitung eines sportgerichtlichen Verfahrens kommen, das in der Konsequenz von einer Verwarnung bis zu einer zeitweisen Suspendierung führen kann. Auch Sportwarte müssen bei Mitwirkung an diesen Events mit Strafen bis hin zum zeitweisen Lizenzentzug rechnen. Bei Veranstaltern gilt ein bereits seit 2013 vom AK Club- und Breitensport erarbeiteter Strafenkatalog, der unter anderem einen Verlust des Versicherungsschutzes und Geldstrafen zur Folge haben kann. Der DMSB fühlt sich als Interessenvertretung der deutschen Motorsportler der Förderung von sicherem und sauberem Sport verpflichtet. Das DMSB-Präsidium bekräftigte deshalb zwar einerseits die klar ablehnende Position des Verbands gegenüber Verbänden, die nicht der FIA oder der FIM bzw. FIM Europe angeschlossen sind. Gleichzeitig startete es aber auch eine Initiative, um die fraglichen Veranstaltungen in den Geltungsbereich des deutschen und internationalen Motorsportgesetzes zu überführen. Dazu setzt das Präsidium nicht zuletzt auch auf Überzeugungsarbeit, denn schließlich kann nur der DMSB die hohen Standards bei Sicherheit für Fahrer und Zuschauer, aber auch zum Beispiel bei der Ausbildung von Sportwarten gewährleisten.

Erstes Prädikat für E-Bikes beschlossen
Bereits seit dem vergangenen Jahr hat der DMSB den Bereich E-Bike als eigenständige Disziplin anerkannt. Seitdem arbeiten die Experten des Verbands intensiv an der Umsetzung eines Pionierprojekts in die Praxis. So wurden zahlreiche Gespräche mit Herstellern von E-Bikes geführt, bei denen die Initiative auf sehr positive Resonanz stieß. Auch in Teilnehmer- und Veranstalterkreisen gibt es Interesse. Das Präsidium beschloss deshalb, nun zügig Pilotveranstaltungen anzubieten. Der DMSB-E-Mountainbike-Cup soll noch 2018 mit zwei Events ausgeschrieben werden. An der Umsetzung wird bereits mit Hochdruck gearbeitet, dabei steht die Erstellung des Technischen und Sportlichen Reglements für diese Kategorie im Vordergrund. Sobald es hierzu konkrete Beschlüsse gibt, wird der DMSB über seine Newskanäle (Homepage, DMSB-App und Vorstart) informieren.

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