DMSB-Umweltpreis 2016 für den MSC Grevenbroich

Ein einzigartiges Miteinander von Crossern und Kröten hat dem MSC Grevenbroich den DMSB-Umweltpreis 2016 beschert. Im Rahmen der DMSB-Gala der Meister im Wiesbadener Kurhaus nahmen der Vereinsvorsitzende Michael Gosepath und die Umweltbeauftragte Claudia Ullrich die Auszeichnung stolz entgegen. Der Vorsitzende des DMSB-Fachausschusses Umwelt, Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, überreichte den Vertretern die Auszeichnung und einen Scheck über 5.000 Euro für weitere Umweltschutzprojekte.

In seinem Motocross-Gelände in einem rekultivierten Tagebau hat der Club einen Lebensraum für die auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten stehenden Kreuz- und Wechselkröten geschaffen. Die Motorsportler sorgten dafür, dass deren Population wieder gewachsen ist. Dass der MSC zudem Sportler und Zuschauer sowie die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert hat, rundete aus Sicht der Jury das Engagement des Vereins perfekt ab.

„Der Verein begleitet ‚seine‘ Kröten durch die Laichzeit und gibt ihnen Schützenhilfe. Das Projekt wird unter dem Motto ‚Motocrosser unterstützen Amphibien der Roten Liste‘ in der Öffentlichkeit präsentiert“, führte Dr. Ziegahn aus und erklärte: „Die fortwährenden Veränderungen der Strecken im Gelände durch den MX-Betrieb sorgen dafür, dass die Erde für die Kröten in einem grabbaren Zustand bleibt. Diese bauen Erdhöhlen an den Sprüngen und Wällen, die als Versteckmöglichkeiten genutzt werden.“ Dazu legte der Club eine für die Tiere sichere große Wasserstelle sowie gezielt auch Klein- und Kleinstgewässer an und schützt Laichgewässer vor dem Durchfahren. „Die seltenen Amphibienarten sind nicht trotz, sondern wegen des Motocross-Betriebs im Gelände“, zitierte Ziegahn den Umweltschutzbeauftragten der Stadt Grevenbroich.

„Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung. Wenn man als Motorsportclub aktiv auf Umweltschutzgruppen zugeht, dann kann man auch das Verhältnis entspannen und ein fast schon kollegiales und freundschaftlichen Verhältnis pflegen“, sagte des MSC-Vorsitzende Michael Gosepath, reichte das Lob für die Aktion aber an die Umweltschutzbeauftragte des Clubs weiter: „Der Hauptverdienst gebührt Claudia Ullrich.“ Die hatte vor etwa fünf Jahren mit ihren Motocross-fahrenden Söhnen die Tiere auf dem Club-Gelände entdeckt, nachdem es erste Fotos schon 2009 gegeben hatte. „Die Neugier kam aus einer Pfütze. Es entstand die Frage: Was sind das für Quappen“, erinnerte sich Claudia Ullrich. Man habe dann nachgeforscht und sei auf die bedrohten Arten gestoßen. Seitdem ist der ganze Verein stolz auf das gute Miteinander mit „seinen“ Kröten und engagiert sich. Das Erreichen des heutigen Bestandes dieser ungewöhnlichen „Wohngemeinschaft“ sei „ein Prozess gewesen, der lange gedauert hat“, sagte Claudia Ullrich. Die Neugier des MSC „sollte eigentlich jeder Club haben“.

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