Eisspeedway-WM: DMSB-Team jubelt über Bronze

Günther Bauer, Max Niedermaier und Hans Weber holten bei der Eisspeedway-Team-Weltmeisterschaft im bayerischen Inzell erstmals seit 2009 wieder Bronze. Hinter den russischen Überfliegern und Österreich sicherte sich das deutsche Spike-Trio Platz drei. Mehr als 10.000 Zuschauer waren an zwei Tagen bei der Jubiläumsveranstaltung in der Max-Aicher-Arena mit dabei.

„So nervenaufreibend war es noch nie“, sagte DMSB-Teamchef Bernd Sagert, als die 42 Läufe im bayerischen Inzell Geschichte waren und das deutsche Team erstmals in den vier Jahren seiner Amtszeit tatsächlich auf dem Podest stand. Sieben lange Jahre musste die deutsche Nationalmannschaft bei der Eisspeedway-Team-WM das Edelmetall anderen Nationen überlassen. Nun also war das Ziel „Medaille“ endlich wieder geglückt: Bronze in der – von Teamkapitän Günther Bauer als „mein Wohnzimmer“ betitelten – Max Aicher Arena. Bronze bei der Jubiläumsveranstaltung in Inzell, der 50. Veranstaltung ihrer Art unter der Regie der DMV Landesgruppe Süd.

Die Freude war durch die Reihen groß. Nicht nur bei Teamkapitän Günther Bauer, der strahlend und urbayerisch verkündete: „Mi gfreift’s echt total riesig.“ Lag das deutsche Team an Tag eins noch mit Österreich mit 22 Punkten gleichauf und der Traum von Silber blitzte bei so manchem auf, brachte der Auftakt am zweiten Tag erst einmal Ernüchterung. Max Niedermaier stürzte im Lauf gegen die Tschechen an zweiter Stelle hinter Bauer liegend ohne Fremdeinwirkung und wurde disqualifiziert. Bauer gewann zwar das Rerun und damit drei Punkte, musste aber zuschauen, wie Österreich im Lauf danach ein 5:1 gegen die Finnen auf die Bahn zauberte. Endgültig ausgeträumt war für die Deutschen der „Silber-Traum“ dann nach dem direkten Duell, bei dem der Österreicher Franz Zorn als Sieger und Landsmann Charly Ebner als Dritter die Ziellinie passierten: 4:2 für Österreich. Zu jenem Zeitpunkt waren auch die Schweden den Deutschen bedenklich nahe auf die Pelle gerückt und witterten Medaillenchancen. Schwedens Niclas Svensson wollte aber schließlich im Aufeinandertreffen mit Österreich zu viel, stürzte und blieb ohne Punkte. Deutschland gegen Schweden hieß dann die Paarung im letzten und alles entscheidenden Durchgang, bei dem Günther Bauer nichts mehr anbrennen ließ und mit seinem Sieg und einem 3:3 die Bronzemedaille für Deutschland endgültig klar machte.

In einer eigenen Liga fuhren – abermals – die russischen Piloten. Sie gaben in ihren zwölf Läufen nicht einen einzigen Punkt ab und beherrschten das Geschehen nach Belieben. Bei der 39. Teamweltmeisterschaft sicherten sie sich zum 35. Mal den Titel. Zum 15. Mal in Folge führte kein Weg an der Eisspeedway-Nation Nummer eins vorbei. Das DMSB-Team holte sich in Inzell das 15. Mal Edelmetall und zum 13. Mal Bronze. Bislang einmalig sind die Vizeweltmeisterschaft 2004 und der WM-Titel 1983.

PUNKTE
Eisspeedway-Team-WM, Finale Inzell

1. Russland, 60 Punkte (Igor Kononov 22, Dmitry Khomitsevich 16, Dmitry Koltakov 22)
2. Österreich, 45 Punkte (Franz Zorn 29, Josef Kreuzberger 0, Charly Ebner 16)
3. Deutschland, 41 Punkte (Günther Bauer 28, Hans Weber 1, Max Niedermaier 12)
4. Schweden, 39 Punkte (Niklas Svensson 20, Ove Ledström 12, Stefan Svensson 7)
5. Tschechien, 25 Punkte (Jan Klatovsky 16, Lukas Hutla 5, Andrej Divis 4)
6. Finnland, 25 Punkte (Mats Järf 6, Tomi Tani 11, Antti Aakko 8)
7. Schweiz, 14 Punkte (Ronny Häring 6, Simon Gartmann 7, Thomas Cavigelli 1)

 

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