Langbahn Team WM 2014 - Jörg Tebbe: „Forssa gehört zu meinen Lieblingsbahnen“

„Wäre der Sturz in Scheeßel nicht gewesen – es wäre noch alles besser gelaufen“, glaubt Jörg Tebbe, befragt zum eigenen, sportlichen Zufriedenheitsfaktor  2014. Es kann sich durchaus sehen lassen, was Tebbe erreicht hat: In Dingolfing, Parchim und Plattling nahe dran am oder mitten drin im Konzert der Sieger, in Herxheim („Ich weiß nicht, wie ich das hingekriegt habe“), malträtiert vom Scheeßel-Sturz, zweitbester Deutscher und im Finale, Deutscher Langbahnvizemeister. Beim Challenge in Marienbad zeigte Tebbe eine klasse Leistung und wurde mit Platz zwei und der damit verbundenen, sicheren Qualifikation belohnt: „Ich kann jetzt die restliche WM in Ruhe befreit und beruhigt angehen.“ Seine jetzt vierte Berufung in die Nationalmannschaft war für Teammanager Josef Hukelmann – eigentlich – eine fast logische Konsequenz: „Tebbe hat sich 2014 mehr als nur einmal bewiesen. Er ist außerdem ein Teamplayer durch und durch – und speziell für Forssa ein Muss.“ In Forssa wurde Tebbe 2010 Internationaler Finnischer Meister, 2011 beim „Regen-Grand-Prix“ Dritter, die beiden darauf folgenden Jahre jeweils Vierter. Kein Wunder also, dass Tebbe vom schnellen 1000-Meter-Oval behauptet: „Forssa ist eine meiner Lieblingsbahnen. Dort hat es bislang immer hervorragend funktioniert.“

„Funktionieren“ sollte es nach Meinung Tebbes für das aus ihm, Enrico Janoschka, Erik Riss und Stephan Katt bestehende Team auch am Samstag: „Ich denke, unsere Chancen stehen gut.“  Die Niederlande, Frankreich und „vielleicht auch noch die Briten“ zählt Tebbe zu den Mitfavoriten: „Allerdings hat keines dieser Länder drei oder gar vier Toppiloten.“ Ein Blick in die Einzel-WM-Tabelle bestätigt Tebbes Theorie: Mit Riss, Katt und Tebbe sind drei Deutsche unter den ersten Acht zu finden. Im Team um den WM-Führenden Jannick de Jong und Team-Weltmeister Niederlande ist lediglich noch Dirk Fabriek unter den Top Ten, Frankreich fehlt derzeit sogar noch ein vierter Mann rund um die Gebrüder Tresarrieu und Theo di Palma. Die Briten erlebten rund um Richard Hall (derzeit WM-Sechster) eine eher verhaltene Saison. Glen Phillips ist gleich gar nicht im Einzel-WM-Aufgebot dabei. Eher schwach einzuschätzen sind die Tschechen und die gastgebenden Finnen, die sowohl auf Weltmeister Joonas Kylmäkorpi als auch auf den verletzten Aki-Pekka Mustonen verzichten müssen.

Teammanager Josef Hukelmann will die Team-WM dennoch „mit Respekt“ angehen: „Die WM 2013 war ein Fingerzeig, dass andere auch nicht schlafen.“ Im vergangenen Jahr kam das Team Germany „im Staube von Swingfield/England“ nicht zurecht. Platz vier war nach sechs Titelgewinnen in Folge alles andere als ein Traumergebnis. „2014 können wir wieder den Goldkurs einschlagen“ ist Hukelmann überzeugt: „Wie die Fußball-Nationalmannschaft von Spiel zu Spiel dachte, werden wir von Lauf zu Lauf agieren, die jeweils richtigen, taktischen Entscheidungen treffen müssen.“ Jörg Tebbe jedenfalls scheint ein guter Talisman zu sein: „In Forssa war ich bislang immer im Finale!“ Das würde am Samstag dann schon einmal schlechtesten Falls Silber bedeuten.

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