Meister Raiser schlug in Seelow zurück

Während sich Tourenwagen-Champion Raiser über den Sieg freuen konnte, hatten ausgerechnet die deutschen Favoriten in den stark besetzten Spezialcrossbuggy-Klassen kein Glück oder Defekte. Bernd Stubbe (5b) und Steven Laubach (5a) verpassten das Finale.

Klasse 5b Spezialcross-Buggy

Die Rückkehr von Bernd Stubbe in den Autocross-Zirkus wurde mit Spannung erwartet, der zehnmalige Europameister pausierte im Vorjahr und startet in dieser Saison wieder mit dem bewährtem Buggy von Alfa Racing in Europa. Wie viele andere nutzte er die brandenburgische Traditions-Rennstrecke als Test. Platz zwei im dritten Vorlauf  reichte nach zwei Ausfällen in den ersten beiden nicht mehr für die Finalqualifikation: „Ich gehe dennoch zuversichtlich in die EM-Saison, technisch war bis auf den Antriebswellenschaden im zweiten Vorlauf alles okay“, sagte Stubbe. Den Sieg sicherte ich überraschend der niederländische Gaststarter Bart Jan Blaauw vor Patrick Brandt und Altmeister Michael Straub. Auch Dauban-Auftaktsieger Michael Buddelmeyer hatte im Finale einen Defekt. Mit zwei gewonnenen Vorläufen ging er von Pole Position ins Finale, schied aber schon kurz nach dem Start mit einem Schaden an der Antriebswelle aus.

Klasse 5a Spezialcross-Buggy (bis 1600ccm)

Die Starterliste der zweithöchsten Buggy-Klasse umfasste 34 Fahrer, zur deutschen Elite gesellten sich zahlreichen EM-Piloten. In vier Startgruppen wurden die zehn Finalteilnehmer ermittelt. Einen frühen Ausfall nach Quali-Lauf 2 verzeichnete Steven Laubach. Nach einem unverschuldeten Unfall war sein Auto im Bereich der Hinterachse so stark beschädigt, dass er am Sonntag nicht mehr starten konnte. Im Qualifying sicherte er sich noch die schnellste Zeit und wurde in Lauf 1 hinter Bundesmann Zweiter. Die Qualifikationswertung sicherte sich EM-Fahrer Markus Wibbeler vor Henrik Bundesmann, dem Luxemburger EM-Favoriten Kevin Peters, Thomas Straub und Martin Fürst. Im Finale startete Bundesmann wieder sehr gut und ging vor Peters und Fürst in Führung. Peters kämpfte sich in der zweiten Runde an Bundesmann vorbei und konnte sich in der Folge etwas absetzen. Hinter den Führenden kämpften Fürst und Wibbeler rundenlang Rad-an-Rad um den dritten Platz. Schließlich setzte sich Wibbeler zur Rennhalbzeit durch und behielt die Position bis ins Ziel vor Fürst.

Klasse 4b Crosscars

In der Klasse 4b dominierte Dylan Donat aus Luxemburg. Er sicherte sich die Vorlaufwertung und den Sieg im Finale. Elf Teilnehmer gingen in der Klasse in Seelow an den Start. In den Vorläufen hatte Donat nach schlechten Start und kleineren Kontakten mit den Konkurrenten kein leichtes Leben. Claus Altendorf, Florian Grote und Sascha Schulte konnten gegen ihn bzw. in Ihren Gruppen ebenfalls das Tempo mitgehen. In der ersten Kurve des Finals setzte sich Donat gegen Altendorf durch, der nach einer Massenkarambolage in der Schikane ausfiel. Donat konnte sich durch die Kämpfe hinter ihm schnell einen guten Vorsprung herausfahren und siegte sicher vor Schulte und Niklas Lang.

Klasse 4a Crosscars bis 650ccm

15 Fahrerinnen und Fahrer starteten in dieser heiß umkämpften, spannenden Klasse. Der Sieger von Dauban, Dustin Spliethoff, musste sich über das B-Finale qualifizieren und stand als Neunter auf der vorletzten Position im Grid des Finales in Seelow. Die Qualifikationswertung sicherte sich Rüdiger Opitz mit drei gewonnenen Vorläufen vor Marcel Schmidt, der im Qualifikationstraining Schnellster war. Dahinter folgten Maik Eckhardt, Maximilian Betz, Natalie Straub und Felix Buddelmeyer. Beim Start ins Finale konnte sich Schmidt in Führung schieben, wurde aber von Opitz schon in der ersten Kurve überholt. Danach gab es zahlreiche Gerangel, durch die Schmidt im Verlauf der ersten Runde nach hinten fiel. Profitieren konnte davon Spliethoff der sich zu Beginn der zweiten Runde auf Platz zwei wiederfand und sich Opitz an die Fersen heftete. Opitz konnte das Rennen souverän vor Spiethoff gewinnen. Dahinter gab es noch weitere Zweikämpfe, sodass Betz, der am Start nach hinten fiel im Ziel wieder Dritter war: „Das war das verrückteste Finale, das ich je gefahren bin“ sagt Betz nach der Siegerehrung.

Klasse 3b Spezialtourenwagen 4WD

Die Allrad-Tourenwagen boten den Zuschauern ein packendes Finale in zwei Akten. Zunächst konnte Matthias Meyer mit seinem Skoda Fabia von der Pole Position aus in Führung gehen und den spektakulären Lamborghini Gallardo von Stefan Windschiegl ausbeschleunigen. Jedoch wurde der Lauf nach einem Crash im Verfolgerfeld abgebrochen. Die zweite Chance nutzte dann Windschiegl und ging nach dem Neustart in Front, Meyer folgte ihm dicht auf. Dahinter folgten Jäger, der sich von Position Acht in der Startaufstellung in der Ersten Kurve auf Platz drei vorschob, vor Dauban-Sieger Körzinger und Andreas Fürst. Die beiden Führenden lobten nach dem Rennen das faire Duell. Windschiegl konnte Meyer nicht abschütteln, der wiederum fand keinen Weg vorbei fand. Sieg für Windschiegl nach acht Runden, und das nach einem wahren Horrorauftakt ins Rennwochenende: Nach Problemen in beiden Zeittrainings blieb Windschiegl ohne Zeit und konnte nur mit Sondergenehmigung an den Läufen teilnehmen. Im zweiten Zeittraining gab es einen Kabelbrand im italienischen Supersportwagen, doch die Mechaniker konnten das Auto mit einem Kraftakt im Qualifikationslauf  an den Start bringen, um dort erneut auszufallen. Doch am Sonntag lief es für Windschiegl glatt, er konnte seine beiden Vorläufe gewinnen und lieferte sich ein packendes Duell im Finale. Jäger kam auf Platz drei ins Ziel, auch er hatte einen schwierigen Start ins Finale. Nach Getriebeschaden in Dauban und der fälligen Reparatur passte zunächst die Elektronik nicht zur neuen Übersetzung. Nachdem diese angepasst wurde, konnte er das volle Potential seines VW Golf abrufen.

Klasse 3a Spezialtourenwagen 2WD

Der amtierende Meister Philipp Raiser (VW Polo) kam mit großen Erwartungen nach Seelow. Nach Unfällen und technischen Problemen zum Saisonauftakt in Dauban wollte Raiser sich, sein Team und nicht zuletzt die mitgereisten Fans für die Mühen belohnen. Er fuhr zum ersten Mal in Seelow ein Rennen, in der Vergangenheit betreute er hier gemeinsam mit Maximilian Schmidt den Superbuggy von Terry Callaghan. „Es ist schon was Besonderes, hier im Finale auf die Startplatte zu fahren. Du hörst die Musik, die Leute, den Sprecher. Du schaust den Berg hinauf und weißt: nach der ersten Kurve erwartet dich ein Meer an Menschen. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut“ sagte Raiser nach dem Finale, dass er für sich entschied und den Siegerpokal entgegennahm. Schon nach dem Start ging Raiser in Führung und konnte sich von der Kampfgruppe dahinter schnell absetzen. Rückkehrer Lars Koch wurde Zweiter. Der frühere Spezialcross-Pilot brachte erstmals einen Opel Corsa C in der DACM an den Start: „Ich habe selbst nicht erwartet das es gleich so gut läuft“ gestand Koch, der in der Vorlaufwertung hinter Raiser und Jordi Hindricksen (Opel Astra) den dritten Platz belegte. Im Finale standen Koch nur noch die ersten drei Gänge zur Verfügung: „Eigentlich brauch man den vierten Gang hier auf der schnellen Bahn. Der Vierte hatte keine Zähne mehr, da kamen schon komische Geräusche aus dem Getriebe“, berichtete Koch über die Zielankunft. Als Dritter sah Hindricksen das Ziel, über die komplette Distanz kämpfte er mit Koch und war bis in die letzte Runde an zweiter Position: „Leider holte ich mir zwei Runden vor Schluss einen Plattfuß, sodass ich Koch vorbeiziehen lassen musste. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden, mit dem schwächeren Auto auf das Podest gefahren zu sein“, stellte Hindricksen zufrieden fest. Nach dem dritten Vorlauf entdeckte das Team einen Schaden am Gelenk der Antriebswelle: „Wäre ich damit gestartet, wäre ich direkt nach dem Start ausgefallen. Glück gehabt“ strahlte der 22-jährige Hindricksen auf dem Podest.

Klasse 2b Serientourenwagen

Stefan Clausner hatte in der Qualifikationswertung Platz zwei erobert und konnte sich nach dem Start der Serientourenwagen mit seinem Toyota Corolla aus der ersten Startreihe in Führung schieben. Ihm folgten im dichten Pulk Jonas Seidel (Honda Civic), Franz Beck (Seat Ibiza), Dennis Huth (Ford Puma) und Robert Pappritz (Honda Civic). Clausner setzte sich zunächst vom Feld ab, während Pappritz auf Position drei vorstieß. Er lag anschließend hinter Seidel, der ab Rennmitte auf den Führenden aufschloss. In der letzten Kurve schließlich attackierte er Clausner, der aber abwehren konnte und gewann. Seidel wurde Zweiter. Dahinter behauptete Pappritz seine dritte  Position knapp vor Huth.

Weitere Informationen
[Ergebnisse 2. Lauf zur DACM, Seelow]
[Punktestand und weitere Infos zur DACM]

 

 

 

Zurück

Weitere Meldungen