Mit Ralf Waldmann, der am 10. März im Alter von 51 Jahren plötzlich und unerwartet verstarb, hat der deutsche Zweiradsport einen seiner wichtigsten Protagonisten verloren. Mit 20 Siegen und 50 Podestplätzen in der Motorrad-Weltmeisterschaft war er einer der erfolgreichsten Motorradsportler Deutschlands. Als seine größten Erfolge werden die beiden Vize-Weltmeistertitel in der Viertelliterklasse der WM in den Jahren 1996 und 1997 auf Honda in Erinnerung bleiben.
Der 1966 in Hagen geborene Waldmann begann seine Karriere in der 80er-Klasse, in der er 1986 auf dem Hockenheimring auch sein WM-Debüt feierte. 1989 folgte die erste WM-Saison in der 125er-Klasse, in der er schließlich sechs Mal siegen konnte. Mit seinen dritten Plätzen im Gesamtklassement empfahl er sich für höhere Aufgaben, die schließlich in der 250er-Klasse auf ihn warteten. Zwischen 1994 bis 2009 bestritt er dort 90 Starts und wurde zwei Mal Vizeweltmeister. Unvergessen blieb dabei der nur knapp verpasste Weltmeistertitel im Jahr seiner zweiten Vizemeisterschaft, 1997. Nur zwei Punkte trennten ihn am Saisonende von Champion Max Biaggi. Der Italiener gehörte denn auch zu den vielen prominenten Sportlern, die den plötzlichen Tod des Motorrad-Idols in den sozialen Netzwerken betrauerten: „Du hast uns viel zu früh verlassen, Waldi. Du wirst uns fehlen“, schrieb er via Twitter.
Der lebenslustige Waldmann blieb seinem Sport bis zuletzt verbunden. Eine neue Aufgabe hatte er beim TV-Sender Eurosport gefunden, wo er als Experte an der Seite von Jan Stecker den WM-Zirkus begleitete.
Für den deutschen Motorsport bedeutet der Tod des Motorradidols einen bitteren Verlust. „Wir trauern mit den Hinterbliebenen und allen Fans um einen großartigen Motorsportler“, erklärte Hans-Joachim Stuck, Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB). „Mit ,Waldi’ verlieren wir einen Sympathieträger und Botschafter nicht nur für den Motorradsport, sondern für den gesamten Motorsport. Seine sportliche Leistung ist unbestritten und seine Lebensfreude war ansteckend – es ist traurig, dass er nun viel zu früh gehen musste.“