Speedway-Bundesliga: Landshut schlägt Brokstedt mit 42:40

Da wurde den gut 2.600 Zuschauern in der OneSolar Arena am Samstagabend nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen heiß – im spannenden Match der Speedway-Bundesliga zwischen den Dauerrivalen Landshut und Brokstedt waren starke Nerven gefragt: Die AC Landshut Devils halten die Brokstedt Wikinger auf heimischem Boden mit 42:40 in Schach.

Während die Gastgeber mit ihrer bewährten Besetzung aus Leon Madsen, Martin Smolinski, Mark Riss, Valentin Grobauer, Sandro Wassermann und Rückkehrer Stephan Katt an den Start gehen konnten, war bei den Gästen aus Brokstedt kurz vor dem Rennen noch Stühlerücken angesagt. Aufgrund von Verpflichtungen in ausländischen Ligen mussten diese kurzfristig sowohl auf ihren letztjährigen Top-Scorer Rune Holta als auch auf Kapitän Kai Huckenbeck verzichten. Mit Troy Batchelor (Australien) fand Teammanagerin Sabrina Harms jedoch einen hochkarätigen Ersatz, der für die Devils erst einmal ein Fragezeichen darstellte.

Der erste Lauf begann mit einem 4:2 der Landshuter Madsen / Mark Riss gegen den Australier und Lukas Fienhage. Doch danach begannen die Überraschungen – Andreas Lyager (Dänemark) auf der U21-Position, Neuling auf dem Oval in der Ellermühle, holte sich gegen Martin Smolinski, der zwar mehrmals versuchte zu überholen, sich aber letztlich mit dem zweiten Platz begnügen musste, die ersten drei Punkte.  Noch schlimmer kam es dann für den Titelverteidiger in den folgenden Heats. Zunächst wurde Sandro Wasserman als Verursacher des Sturzes von Max Dilger vom Rerun ausgeschlossen – ausgangs der dritten Kurve hatten die beiden Devils Wassermann und Grobauer Wikinger-Neuzugang Dilger in die Zange genommen. Beim Rerun kämpfte Valentin Grobauer um jeden Meter, lag sogar kurzfristig in Führung und hätte sichere zwei Punkte heimfahren können, wäre da nicht ein Kettenriss buchstäblich auf den letzten Metern gewesen, der ihn auf den dritten Platz zurückwarf. Das bedeutete ein 5:1 für die Gäste und erstmals einen Rückstand für die Devils. Aber das sollte noch nicht Alles gewesen sein. Bereits im nächsten Lauf wurde Martin Smolinski als Verursacher ausgemacht, als Max Dilger am Ende der ersten Kurve wiederum zu Boden ging. Damit also erneut nicht die Chance für die Gastgeber, voll zu punkten. Stephan Katt profitierte im Rerun vom Ausfallpech des Holländers De Vries, so dass Brokstedt die Führung nur um einen weiteren Punkt ausbauen konnte.

Wie angespannt die Akteure zu diesem Zeitpunkt bereits waren, zeigte der anschließende Frühstart von Leon Madsen, der mit einer Zurückversetzung um 15 Meter beim Rerun geahndet wurde. Dank seiner Topform konnte Madsen aus diesem Lauf trotzdem noch auf den zweiten Platz vorfahren, so dass die Devils mit dem einen Punkt von Mark Riss den Laufsieg von Andreas Lyager punktemäßig egalisieren konnten. Die weiteren Läufe verliefen dann merklich ruhiger; dank meist ausgeglichener Punktebilanz konnte keine der beiden Mannschaften sich wirklich einen soliden Vorsprung verschaffen, zumal immer wieder unvorhergesehene Ereignisse den Rennverlauf auf den Kopf stellten.

Eine wirkliche Sternstunde hatte Valentin  Grobauer in Heat 6, als er Troy Batchelor souverän in Schach hielt und sich den Sieg sicherte. In Heat 9 kam Mark Riss zu Fall, Leon Madsen behielt einen kühlen Kopf, konnte Max Dilger noch abfangen und so wichtige drei Punkte sichern, De Vries fiel erneut aus, so dass wiederum nur ein Fahrer pro Mannschaft punkten konnte und es 26:26 stand. Einen Rückschlag mussten die Gastgeber dann in Lauf 10 einstecken, als Sandro Wassermann – der nach eigenem Kommentar einen eher „gebrauchten Tag“ erwischt hatte – in Führung liegend einen Aufsteiger bekam und stürzte. Zwar schwang er sich nochmals aufs Bike, fiel aber kurz danach aus. Durch den Laufsieg der Gäste lagen diese vier Rennen vor Schluss wieder vorne, im anschließenden Lauf konnten die Landshuter nicht verkürzen. Im letzten Heat der Vorrunde lief es dann aber endlich einmal rund für die Gastgeber, die mit einem 5:1 von Leon Madsen und Martin Smolinski gegen Andreas Lyager und Troy Batchelor den Grundstein für den knappen Tagessieg legten. Die beiden Finalläufe gingen dann jeweils 3:3 aus, was Platz 1 für die Devils bedeutete.

„Das war eine verdammt enge Kiste heute“, kommentierte ACL-Vize Gerald Simbeck das Rennen anschließend. „Max Dilger und Andreas Lyager haben eine starke Vorstellung abgeliefert. Es war nur gut, dass wir den Gästen nie viel Vorsprung gelassen haben, so dass die Punkte immer noch wieder aufgeholt werden konnten.“ So scheinen die Devils in dieser Saison ihren Fluch besiegt haben, nach dem sie ja das Auftaktrennen gerne mal verloren, um ein Aufholrennen in Richtung Finalteilnahme zu starten.

Weiter geht es für die Devils schon am 5. Mai, wenn das erste Auswärtsrennen bei den Nordsternen aus Stralsund ansteht. Bis dahin hofft auch Teamkapitän Martin Smolinski den maximalen Speed wiedergefunden zu haben: „Es fehlt noch etwas… es war zwar heute schon besser, aber noch nicht optimal“, kommentierte er nach dem Rennen, wie immer dicht umlagert von Fans.

ERGEBNIS
AC Landshut Devils – Brokstedt Wikinger 42:40


AC Landshut Devils

Leon Madsen 14
Martin Smolinski 9
Mark Riss 3
Valentin Grobauer 7

Stephan Katt 5

Sandro Wassermann 2

MSC Brokstedt Wikinger
Troy Batchelor 7
Andreas Lyager 12
Lukas Fienhage 2
Max Dilger 13
Danny Maaßen 3
Darrel De Vries 3


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