Nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der U21-Team Europameisterschaft im schwedischen Gislaved ging es im August in der deutschen Speedwayhochburg Güstrow für dieselben Fahrer um die Qualifikation für das Finale der U21-Team-WM am 31. Oktober im australischen Mildura – mit einem zwar erhofften, aber nicht zu erwartenden Ausgang: Deutschland löste das Ticket nach Downunder.
Die Finalgegner für die gastgebenden Australier wurden in zwei Veranstaltungen im deutschen Güstrow und im polnischen Opole gesucht. Während die überlegene Mannschaft aus Polen bereits das Finalticket gelöst hatte, kämpfte das deutsche Team in Güstrow gegen Dänemark, Großbritannien und Finnland um die verbleibenden Tickets. Sicher qualifizierte sich lediglich der Erstplatzierte. Das vierte Ticket für das Finale ging an den besten zweitplatzierten Semifinalisten. Tschechien hatte als Zweiter in Opole mit 29 Punkten vorgelegt. Somit war klar: Erringt das zweitplatzierte Team in Güstrow 30 oder mehr Punkte, ist das letzte Finalticket gelöst.
Kapitän Michael Härtel punktet als Joker
Das deutsche Team um Nationaltrainer Herbert Rudolph startete im ersten Durchgang mit nur insgesamt vier Punkten etwas verhalten. Auch im zweiten Durchgang wollte kein Laufsieg gegen stark auftrumpfende Dänen und konstant punktende Briten gelingen. Erst in Lauf zehn konnte Valentin Grobauer gegen den bis dahin ungeschlagenen Mikkel Beck Jensen in einem starken Auftritt den ersten Laufsieg für das deutsche Team einfahren. Während in Lauf zwölf der für Großbritannien startende Kyle Horwarth wegen Bandberührung ausgeschlossen wurde, holte Kapitän Michael Härtel als Joker sechs wertvolle Punkte. Erstmals konnte sich das deutsche Team auf Rang zwei hinter den vermeintlich uneinholbaren Dänen schieben. Im Finaldurchgang holten sich die deutschen Nachwuchspiloten elf von zwölf möglichen Punkten. So konnte mit 40 Zählern das scheinbar Unmögliche geschafft werden: die Qualifikation für das Team-WM-Finale.
Geschlossene Teamleistung
Als Erfolgsgeheimnis machte Herbert Rudolph die geschlossene Teamleistung der Deutschen aus. Grobauer wuchs im Laufe des Rennens über sich hinaus und trug mit vier Laufsiegen wesentlich zum Erfolg bei. Erik Riss punktete ebenso wie sein Bruder Mark solide. Kapitän Michael Härtel steuerte vor allem als Joker wichtige Punkte zum Abschneiden des Teams bei. In Australien warten auf das deutsche Team nun Ende Oktober neben dem Gastgeberland auch die Mannschaften aus Polen und Dänemark.