Beim „schnellen Max“ liegt man gut

Das Jubiläumsjahr des DMSB ist ein guter Anlass für Rückschau und Ausblick. Denn die vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte waren sportlich wie organisatorisch äußerst vielfältig und spannend – und viele neue Herausforderungen bedeuten, dass es genau so bleiben wird. Dieser Artikel ist ein Teil der Themenreihe „25 Jahre DMSB“. Alle Berichte auf einen Blick finden Sie unter www.dmsb.de/25-jahre-dmsb

Die Weltkarriere begann mit einem Gebrauchtfahrzeug: 1955 war es, als er ein gebrauchtes Gespann übernehmen konnte und gemeinsam mit einem Kollegen in den Seitenwagensport einstieg. Aber aller Anfang ist schwer, und so gab es häufige Ausfälle, bevor die Karriere in Fahrt kam. Der erste Rennsieg beim Neunkirchener Dreiecksrennen datiert aus dem Jahr 1957, ein Jahr später absolvierte Deubel beim Eifelrennen auf dem Nürburgring den einzigen Solostart auf einer 125er Mondial. Doch das war nicht seine Welt. Ein Achtungserfolg gelang dem mittlerweile soliden Piloten dagegen 1959 beim GP von Deutschland, wo er Dritter wurde. Vielleicht waren es solche Erfolge, mit denen er auf sich aufmerksam machte: BMW bot ihm für 1960 eine gebrauchte Werksmaschine an, in der er gemeinsam mit Horst Höhler zum ersten Mal eine komplette Saison in der Motorrad-Seitenwagen-WM absolvierte. Und hier war er genau richtig, zumal er nach dem Karriereende von Höhler seinen neuen Beifahrer kennengelernt hatte: Emil Hörner kniete, lag, klammerte fortan bis zum Ausscheiden der beiden aus dem Sport als „Schmiermaxe“ im Seitenwagen.

Gespann-Welterfolge in Serie
Ihren ersten gemeinsamen Grand-Prix-Sieg erzielen sie 1961 vor heimischer Kulisse in Deutschland. Im gleichen Jahr schreiben sie sich beim legendären Tourist-Trophy-Rennen auf der Isle of Man mit einem neuen Rundenrekord in die Annalen ein – ein Jahr später sind sie die ersten, die auf dem 37,73-Meilen-Kurs (60,72 km) über 90 Meilen pro Stunde (145 km/h) im Schnitt fahren. Am Ende der Saison stand der erste WM-Titel von Max und Emil, die sich selbst am liebsten „Max und Moritz“ nannten. Eine Zeichnung der Wilhelm-Busch-Lausbuben prangte folgerichtig an Hörners Seitenwagen und sorgt für Bekanntheit und Sympathiepunkte. 1962 bis 1964 lassen die beiden gleich drei weitere WM-Titel folgen – eine Serie, wie sie bis heute kein anderes Gespann wiederholen konnte. Auch 1965 gehörten sie weiter zur Weltelite, schafften es aber nur auf Rang zwei. Die Vizeweltmeisterschaft schlug auch am Ende der Saison 1966 zu Buche, wobei sie den Rennsieg bei der Tourist Trophy am Grünen Tisch zuerst gewannen und später wieder aberkannt bekamen. Vielleicht war das einer der Auslöser, der dazu führte, dass sie zum Saisonende 1966 ihre Karriere nach vier WM-Titeln, zwei Vize-Weltmeisterschaften und sechs Deutschen Meisterschaften beendeten.

Zweite Karriere als Funktionär
Ein Jahr Verschnaufpause gönnte sich Deubel, bevor er an die Rennstrecken zurückkehrte – diesmal aber nicht als Pilot, sondern als Funktionär. Ab 1968 war er in vielfältigen Funktionen aktiv, so diente er im Motorradsport-Weltverband FIM als Vizepräsident der FIM-Sicherheitskommission und übernahm in Deutschland als Funktionär Aufgaben in der DMSB-Vorgängerorganisation OMK. Auch im ADAC engagierte er sich intensiv ehrenamtlich, zum Beispiel als Rennleiter auf dem Nürburgring oder als Motorradreferent des ADAC Nordrhein. Für sein vielfältiges motorsportliches Wirken wurde er vielfach ausgezeichnet. Bereits im August 1962 hatte er gemeinsam mit Emil Hörner das „Silberne Lorbeerblatt“ als höchste Sportauszeichnung in der Bundesrepublik Deutschland erhalten, der ADAC verlieh ihm das Sportabzeichen in Gold mit Brillanten. 1974 widmete ihm die Post der Isle of Man sogar eine eigene Briefmarke. Als höchste motorsportliche Auszeichnung Deutschlands wurde ihm außerdem 2015 der DMSB-Pokal verliehen.

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