DSM: Es bleibt spannend

Zum ersten Mal nach sieben Jahren fand auf dem Flugplatzgelände in Walldürn wieder ein DMSB-Meisterschaftslauf statt. Vergangenes Jahr gab es schon einen Probelauf ohne Prädikat. Die anspruchsvolle Fahrer- und Fahrwerks-Strecke und die nahezu perfekte Organisation wurden von den Teilnehmern sehr gut angenommen. Die Startplätze waren - wie in der gesamten DSM 2020 - so gefragt, dass die maximale Teilnehmerzahl nachträglich erhöht werden musste. Auf dem weitläufigen Gelände konnten die Covidauflagen ohne Schwierigkeiten umgesetzt werden.

Nach schlechter Wetterprognose und einer komplett durchgeregneten Nacht, sah es am Sonntagmorgen schon etwas besser aus. Zum Start der G4 und G5 war der Asphalt noch komplett nass. Auf der kalten feuchten Strecke gab es viele Dreher und die Streckenposten hatten einiges zu tun, die Strecke zwischen den einzeln Teilnehmern wieder in ihren Ursprungszustand zurück zu bringen.
In der G5 setzte sich Manfred Bläsius klar vor Werner Flik und Andreas Kühn durch. Mitfavorit Thomas Weber hatte Pech und fand sich nach einem Dreher auf Platz 6 wieder. Michael Schmidt wurde in der G4 als einziger von drei Teilnehmern gewertet. Und sahnte hier die volle Punktzahl ab.

Ein Kopf-an-Kopf-Duell fand in der mit 14 Teilnehmern stärksten Klasse der Gruppe G zwischen Gregor Götz und Manuel Elfner statt. Im ersten Lauf hatte Manuel Elfner noch die Nase vorn, doch konterte Gregor Götz im zweiten Lauf mit Laufbestzeit und holte sich mit vier Hundertsteln Vorsprung den Sieg in der Klasse G3. Thomas Schwab hatte in der Klasse G2 mit einer guten Zeit im ersten Lauf schon den Fuß in der Türe zum Sieg. Marco Clos steigerte sich jedoch im 2. Lauf auf abtrocknender Piste wesentlich mehr und entschied damit die Klasse für sich. Mit dieser Leistung gewann er auch gegen die leistungsstärkere Klasse G1 die Gruppenwertung. Nachwuchshoffnung Markus Firsching hatte nach Problemen und Pylonenfehler im 1.Lauf nichts mehr zu verlieren, setzte als einziger in der Startgruppe im zweiten Lauf auf Slicks und sicherte sich den 3. Platz.

Zu einer Königsklasse hat sich mittlerweile die Klasse G1 entwickelt. Mehrere bekannt gute Fahrer sind aus anderen Klassen umgestiegen und bewegen sehr interessante neue Fahrzeuge, u.a. mehrere BMW M2. Abwechslungsreiche, enge Kämpfe und Ergebnisse sind hier garantiert. Wie hart am Limit gekämpft wird zeigt, dass diesmal kein Teilnehmer ohne Pylonenfehler durch kam! Hans Köhnle hatte mit seiner Corvette in einem überzeugenden ersten Lauf die Nase vorn, verpasste aber den möglichen Sieg durch einen Dreher im Zweiten. So siegte diesmal Lars Bröker vor seinen M2-Kollegen Nick Kollmeier und Patrick Clos – alle mit jeweils einem Pylonentreffer!

Nach der Mittagspause war die Strecke trocken und somit Slickreifen im Einsatz. Die Klasse F8 wurde mit schnellen Zeiten klare Beute von Karl-Ernst Bartel. In der Klasse F9 entschied dagegen Thomas Gürtler durch fehlerfreie Fahrt den Klassensieg und setzte sich so gegen Uwe Randy Rindt und Marcus Fink durch.

Michael Schumachers Polo G40 wollte, in der 2-Liter-Klasse F10 aussichtsreich unterwegs,  lieber im zweiten Lauf wegen gebrochener Radnabe ein Rad von sich werfen. Der amtierende DMSB-Slalom-Meister Eugen Weber fuhr hier den Sieg gegen 12 Mitstreiter ein und gewann obendrein die Gruppe F! Marco Hackenberg verlor Platz 2 durch einen Pylon an Willi Schittenhelm und wurde Dritter. Die Spitze der Überliter F11 rückte am Ende nach großem Kampf ganz eng zusammen. Es gewann mit jeweils nur einer halben Sekunde Unterschied Jürgen Plumm vor Rainer Krug und Roland Wallrab.

Der DMSB-Slalom-Meister von 2018, Marcel Hellberg, beherrscht die Klasse H12 auch 2020 deutlich und holte in Walldürn wiederum den Sieg. Zahlenmäßig schwach, aber fahrerisch extrem stark besetzt, musste die H13 auch noch den Ausfall des Schlüsselfeld-Doppelsiegers Christian Müller durch Motorschaden hinnehmen. Der Deutsche Slalommeister von 2017, Philip Hartkämper, setzte sich gegen Christian Laumann durch und wurde Vierter im Gesamtklassement.

Die beiden Sieger der Klassen H14 und H15, Dennis Zeug und Mario Fuchs, stritten auf sehr hohem Niveau auch um den Gesamtsieg. Als einzige unterboten beide zweimal die 1:20er Schallmauer deutlich und obendrein fehlerfrei. Mit einer brillanten 1:18,43 ließ Dennis Zeug im zweiten Lauf aber keine Zweifel aufkommen, wer den Gesamtsieg und die maximalen Klassensiegerpunkte an diesem Tag verdient hatte. Eine erneut überragende Leistung lieferte auch Claire Schönborn ab, die ihren Vater Rainer und die restliche H14 hinter sich halten konnte und zum zweiten Mal nach Ahrweiler mit dem wunderschönen Golf 1 Platz Zwei im etablierten 2-Liter-Feld einfuhr. In jedem Lauf ein Pylonenfehler ließen Frank Sperrfechter leider auf Rang vier zurückfallen. Mario Fuchs konnte sich in der Überliter H15 aber ebenfalls über volle Punktzahl freuen. Er siegte klar und verdient vor Hans-Martin Gass und dem einheimischen Rudolf Brandl, einem der Verantwortlichen hinter der Organisation des MSC Walldürn, die sich beide im zweiten Lauf Pylonenfehler nicht verkneifen konnten.

Bereits vor dem Hammer-Finalwochenende beim MSC Groß Dölln und PSV Berlin am 10./11. Oktober mit vier Rennen in zwei Tagen und damit 4x Chancen auf volle Punkte, haben mit Marcel Hellberg und Mario Fuchs schon zwei Fahrer sieben Siege bei sieben zu wertenden Ergebnissen angehäuft und sich damit schon in der Spitze der DSM (Deutschen Slalom Meisterschaft) festgesetzt.

Als Meisterschaftsmitfavoriten gelten aber auch noch alle Fahrer, die mittels Streichergebnissen noch auf sieben Siege kommen können: allen voran Dennis Zeug (bisher 6 Siege) und Philipp Hartkämper (5), aber auch Thomas Weber, Jan Hoffmann, Jürgen Plumm, Rudolf Brandl, Tobias Kluge und Maurice Schmidt (alle 4), Manfred Bläsius, Lars Bröker, Dirk Schäfertöns, Daniel Streitberg, Roland Wallrab, Eugen Weber und Thomas Gürtler (alle 3).

Ergebnis: <link https: www.s-timing.de flugplatzslalom-wallduern-2020 external-link-new-window external link in new>hier

DMSB-Tabelle: <link https: www.dmsb-sport.de meisterschaft external-link-new-window external link in new>hier

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