Im Juli beschloss der Fachausschuss Slalom ein Zusammenlegen von Deutscher-Slalom-Meisterschaft (DSM) und DMSB-Slalom-Meisterschaft zu einer kurzen, aber intensiven Saison mit 13 Läufen um die Titel des Deutschen Slalom-Meisters und der DMSB-Slalom-Team-Meister. Der DMSB gab dem veränderten Regelwerk schnell seinen Segen und begleitete die coronabedingten Änderungen im Ablauf der Veranstaltungen kooperativ und unbürokratisch. Ungewöhnlich, dass diese Saison gerade einmal fünf Wochen dauerte und alle Läufe ausverkauft waren. Das Slalom-Feuerwerk zum Ende der Saison mit vier Rennslaloms in zwei Tagen auf dem Driving Center Groß Dölln war gigantisch.
Spannend war die DSM-Saison 2020 vom ersten bis zum letzten Tag und Dölln sorgte bereits vier Wochen vor der Veranstaltung für Spannungsmomente, mit der Öffnung der Nennlisten am 12.9. um 00:00: Bereits 40 Minuten später war die Hälfte der möglichen Nennungen des Megawochenendes mit vier Rennslaloms abgegeben und acht Stunden später waren alle Startplätze vergeben. Gut, dass es eine Startplatzgarantie für jene Fahrer gibt, die zum Nennungsschluss mindestens 30% der Punkte des in der Meisterschaft Führenden eingefahren hatten.
Hochspannung im sportlichen Teil. Sieben Ergebnisse werden gewertet und Mario Fuchs (143,4) und Marcel Hellberg (143,7) brachten nach Dölln bereits sieben Klassensiege mit. Beide wussten, dass ihr Punkteguthaben nicht reichen wird. Die Meisterschaft wird, speziell in diesem Jahr, über die Zusatzpunkte entschieden. Mit dem Sieg bei einem der vier Slaloms konnte Dennis Zeug (141,7) mit seinem Kadett C Coupé bereits an beiden vorbeiziehen, mit nur einem Sieg auf 144,9 Punkte und damit war er der Favorit. Für Fuchs und Hellberg ging es darum, mit kleinen Schritten möglichst viele Klassensiege mit 0,3 und 0,4 Zusatzpunkten durch Klassensiege mit höheren Zusatzpunkten zu übertreffen. Fuchs setzte auf Siege in seiner vollen Stamm-H15, Hellberg musste Tage vor Nennungsschluss feststellen, dass in seiner Klasse H12 mangels weiterer Starter keine Verbesserung möglich war. Es reifte ein riskanter Plan: Start auf einem fremden Auto in einer anderen Klasse. Noch riskanter: Start auf einem BMW, das erste Mal seit sieben Jahren Slalom auf einem Hecktriebler. Zudem gehört das Fahrzeug nicht gerade zu den Überautos in der Klasse G3.
Als Vierter Aspirant noch im Spiel: Manfred Bläsius - er brauchte vier Siege in der sehr vollen G5, um ganz vorne zu sein, theoretisch konnte er 146,7 Punkte erreichen. Für ihn war diese Chance am Samstagmorgen bereits Makulatur: zweimal nur der zweite Platz hinter René Hoffmann und er konnte bestenfalls noch 140,5 Punkte erreichen, die Top-3 waren damit außer Reichweite.
Schlussendlich lief es auf einen Zweikampf um den Titel zwischen Marcel Hellberg und Dennis Zeug heraus. Und der wurde am Sonntag mehr als spannend. Hellberg konnte vorlegen und Druck auf Zeug aufbauen. Dem konnte er im ersten Lauf nicht standhalten und brachte zwei Pylonen zu Fall. Doch zum fehlenden Glück kam dann auch noch Pech dazu: Aus dem ersten Wertungslauf des zweiten Slaloms kam Claire Schönborn am Abschleppseil des Streckensicherungsfahrzeugs zurück. Damit fielen gleich zwei Zusatzpunkte bringende Konkurrenten aus und Zeug konnte in diesem Slalom maximal 20,7 erreichen. Das reichte nicht zum Titel.
Da war es auch egal, dass er in diesem Slalom den Klassensieg um 0,01s an Frank Sperrfechter abgeben musste und mit den bereits am Samstag schon erfahrenen 144,9 Punkten ein bärenstarker DSM-Vizemeister wurde. Marcel Hellberg sicherte sich nach seinem dramatisch errungenen DMSB-Meistertitel 2018 mit der Deutschen Slalom-Meisterschaft 2020 einen weiteren Einzeltitel und bestätigte eindrucksvoll Talent und Nervenstärke.
Auf Platz drei der DSM fuhr sich der Hellbergs Teamkollege aus dem Team des ADAC Ostwestfalen-Lippe, Philipp Hartkämper mit vier überlegenen Klassensiegen. Das Team des ADAC OWL mit Hellberg, Hartkämper, Schäfertöns, Nick Kollmeier und Jens Völker sichert sich die Team-Meisterschaft vor dem Team des ADAC Mittelrhein um Manfred und Michelle Bläsius, Mario Fuchs, Jürgen Plumm und Lars Bröker und dem Team BS-Reisemobile/Budde Automobile mit Benjamin Schöler, Jan Hoffmann, Daniel Streitberg und Erich Budde. Die Gesamtsiege gingen an Hans-Martin Gass (Goldener Bär von Berlin), Mario Fuchs und 2x Martin Skrzipietz.
Ergebnisse 1. Slalom am Samstag: <link http: www.doelln5000.de e191psv.pdf external-link-new-window external link in new>hier
Ergebnisse 2. Slalom am Samstag: <link http: www.doelln5000.de e35msc.pdf external-link-new-window external link in new>hier
Ergebnisse 1. Slalom am Sonntag: <link http: www.doelln5000.de e189psv.pdf external-link-new-window external link in new>hier
Ergebnisse 2. Slalom am Sonntag: <link http: www.doelln5000.de e34msc.pdf external-link-new-window external link in new>hier
DSM-Schlusstabelle: <link https: www.dmsb-sport.de meisterschaft external-link-new-window external link in new>hier
DMSB-Team-Meisterschaft: <link http: www.doelln5000.de dmsb-team2020.pdf external-link-new-window external link in new>hier