DTM: Sheldon van der Linde triumphiert auf den Straßen von Nürnberg

Der Knoten ist geplatzt, Sheldon van der Linde (ZA) hat am Samstag in seiner fünften DTM-Saison endlich den ersten Erfolg auf dem Norisring eingefahren. Der Titelverteidiger ging nach seiner ersten Pole-Position auf dem Stadtkurs in Nürnberg von der Spitze des Feldes ins Rennen und überquerte im BMW M4 GT3 nach 69 Runden als Erster die Ziellinie. „Es ist großartig, das erste Mal am Norisring gewonnen zu haben, wo ich noch nie auf dem Podium stand. Dass ich nach dem schwachen Auftakt in Oschersleben jetzt sogar Tabellenführer bin, ist einfach nur unglaublich”, freute sich der 24-Jährige über seinen insgesamt fünften DTM-Sieg. Sein Teamkollege René Rast (Bregenz) sorgte als Zweiter für einen Doppelerfolg von Schubert Motorsport. Dennis Olsen (N) verbesserte sich im Porsche 911 GT3 R um acht Plätze und krönte eine starke Aufholjagd mit Rang drei.

Pole-Setter Sheldon van der Linde konnte beim Start seine Führung gegen Ayhancan Güven (TR/Porsche 911 GT3 R) souverän behaupten. Rast machte gleich vier Plätze gut und übernahm Platz drei, dahinter folgten Kelvin van der Linde (ZA) im Audi R8 LMS GT3 Evo2 sowie Mirko Bortolotti (I) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 auf Rang vier und fünf. Verlierer der Startphase war der bis dahin Gesamtführende Thomas Preining (A), der mit seinem Neunelfer von Position zwei auf acht zurückfiel. Nach mehreren Kollisionen in der ersten Rennhälfte wurden einige Fahrer mit Strafen belegt, zweimal kam das Safety-Car zum Einsatz. Die Reihenfolge an der Spitze blieb allerdings gleich – das änderte sich nach den Boxenstopps.

Güven fiel nach einem späten Reifenwechsel auf Platz sechs zurück, da der Porsche-Pilot seine kalten Pirelli-Pneus nicht schnell genug ins optimale Temperaturfenster bringen konnte. Olsen profitierte dagegen von einem Blitz-Stopp und schob sich hinter Spitzenreiter Sheldon van der Linde, Rast und Kelvin van der Linde auf Rang vier vor. Lucas Auer belegte im Mercedes-AMG GT3 Platz fünf. Kurz vor Schluss schlug das Schicksal bei Kelvin van der Linde zu: Der Südafrikaner konnte nicht mehr schalten und musste sein Fahrzeug in Runde 64 vorzeitig abstellen. Damit rutsche Olsen auf den dritten Podiumsplatz, Güven komplettierte hinter Auer die Top-Fünf.

Stimmen der Bestplatzierten
Sheldon van der Linde: „Ich hatte einen guten Start und konnte die Führung behaupten. Auch der Boxenstopp lief einwandfrei und ich habe es genossen, an den vielen Fans auf der Steintribüne vorbeizufahren. Schade, dass mein Bruder als Dritter kurz vor Schluss ausgefallen ist. Aber das ist Motorsport.”

René Rast: „Ich bin von Startplatz sieben auf zwei vorgefahren, das ist ein super Resultat. Dazu war es mein erstes DTM-Podium mit BMW und ein Doppelsieg für Schubert Motorsport. Ich hatte einen perfekten Start, vor mir taten sich Lücken auf, die habe ich ausgenutzt. Danach hat mich Ayhancan Güven etwas aufgehalten, ich wollte aber nichts erzwingen und habe auf meine Chance gewartet. Die kam beim Pitstop, der ideal getimt war und perfekt lief.”

Dennis Olsen: „Ich bin sehr glücklich über dieses Podium. Ähnlich wie im letzten Jahr sind wir von den hinteren Rängen gestartet und konnten uns auf das Treppchen vorarbeiten. Diesmal war es allerdings im Auto unglaublich heiß. Ich habe trotzdem versucht, die Konzentration hochzuhalten, denn bei den Mauern und Leitplanken neben der Strecke kann jeder Fehler das Aus bedeuten. Höhepunkt für mich war das tolle Überholmanöver gegen Lucas Auer.”

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