Finale in Bitburg: Tony Tute ist Deutscher Slalom-Meister

Der Gummi eines Dragsterstartbereichs ist bei Nässe besonders „herausfordernd“, das wissen Hamilton & Co spätestens seit Hockenheim 2019. Beim Blick auf das Regenradar über Bitburg kamen einige dennoch ins Grübeln, welche Überraschungen das Finale der Deutschen Slalom-Meisterschaft (DSM) bringen würde.

Von Teilnehmerseite war alles für ein sportlich hochkarätiges Finale gerichtet: Vor den letzten zwei Rennslaloms der DSM-Saison hatten noch vier Fahrer echte Chancen auf den Titel des Deutschen Slalom-Meisters 2019. Tony Tute reiste als Favorit an, ihm würde ein zweiter Platz an einem der beiden Tage reichen, um die Meisterschaft zu gewinnen. Mit Phillip Hartkämper, DSM-Meister von 2017 und mehrfacher Mannschaftsmeister, hatte er jedoch einen mächtigen Gegner in der Klasse und auch einige der anderen Teilnehmer waren siegfähig und konnten Tute in die Suppe spucken.

Rechnerisch am leichtesten und in der Realität doch am schwersten war die Aufgabe für Jens Völker: Mit weißer Weste, aber auch einem ausgelassenen Wochenende und deshalb zwei Null-Ergebnissen angereist, stellte er sich in seiner angestammten G3 dem Ex-Meister Daniel Dichter und einigen auf dieser Strecke besonders starken einheimischen Fahrern. Bei drei Streichergebnissen aus den insgesamt 13 Läufen zur DSM konnte er sich (vielleicht) einen Patzer erlauben, aber zumindest ein Tagessieg in der Klasse musste her.

Thomas Weber hatte schon einen deutlichen Rückstand und musste zwei  Mal die Klasse und am besten die Division gewinnen – auch kein leichtes Unterfangen gegen Rainer Krug, ebenfalls ein mehrfacher Mannschaftsmeister, und Sebastian Ruzicka.

Als Außenseiter noch im Rennen Reinhard Nuber, vielfacher Deutscher Slalom-Meister und Deutscher-Rennslalom-Meister. Auch er hatte mit Dennis Zeug, dem aktuell Zweitplatzierten der DSMB-Meisterschaft Region Süd, einen starken Gegner und musste an beiden Tagen voll punkten.  

Insgesamt ein volles Haus für die Veranstaltergemeinschaft EMSC Bitburg und Scuderia Solagon. Mit Startnummer 116 war Hans-Martin Gass der letzte Teilnehmer auf der Strecke und beendete als amtierender DSM-Champion die Saison als Siebter der Abschlusstabelle. Als Fahrervertreter im FA Slalom war er von Freitag bis Sonntag unermüdlich im Einsatz und das Fahren geriet für ihn zur Nebensache, denn u. a. einige Änderungen an der eigentlich bewährten und beliebten Strecke waren nicht optimal und viele Fahrer hofften auf einen Last-Minute-Umbau.

Zu allem Überfluss spielte Petrus wie erwartet den Spielverderber, wie bei allen DSM-Wochenenden in diesem Jahr. Von Starkregen bis trockener Ideallinie waren alle Bedingungen vertreten. Die  Gesamtsiege gingen überraschend, aber verdient,  an Mike Röder am Samstag (F bis 1600 ccm) und Christian Laumann (H bis 1600 ccm) am Sonntag.

Am Samstagmorgen holte sich Jens Völker in der G3 erst einmal sein drittes Streichresultat. Auf nasser, abtrocknender Strecke war er chancenlos gegen Daniel Dichter und drei Pylonenfehler taten ein Übriges. Für Sonntag musste so unbedingt ein Sieg her. Als nächster Titelaspirant war Thomas Weber auf der Strecke und Petrus meinte es nicht gut mit ihm: Er öffnete während der Läufe die Schleusen – Sieg für Sebastian Ruzicka, eine Hundertstel vor Rainer Krug und für den Klassenvierten Weber war nur noch die Vizemeisterschaft erreichbar.

Immerhin nahezu gleichbleibende nasse Bedingungen in der H13: Tony Tute fuhr auf Sicherheit. Phillip Hartkämper vorweg, ein zweiter Platz reicht Tony ja.  Vom Training zum ersten Lauf nimmt er zwei Sekunden raus, im zweiten Lauf nochmals. Das sollte reichen. Doch die Streckenposten haben einen Pylonen auf dem Zettel, aus Platz zwei mit 1,4 Sekunden Vorsprung wird so Platz drei mit 1,6 Sekunden Rückstand auf den vorzeitigen Meistertitel.

Inzwischen dämmerte es, das Buffet zur Siegerehrung wurde um 19:00 eröffnet und auf der Strecke musste eine Division noch ihre beiden Wertungsläufe auf leicht abtrocknender Strecke absolvieren. Was macht Reinhard Nuber, reicht es ihm zum Klassensieg? Nein, Dennis Zeug und Ralph Noelle knapp vor ihm, damit ist er, wie Thomas Weber, aus dem Titelrennen.

Damit fiel die Entscheidung mit der G3 am Sonntagmorgen. Nur noch Jens Völker konnte mit einem Sieg Tony Tute verdrängen. Ein zweiter Klassenplatz wäre gleichbedeutend mit dem Vizetitel, ein vierter Platz brächte Platz drei im Endklassement der DSM.  Nach dem ersten Wertungslauf im Trockenen liegt er, mit drei Strafsekunden für einen geworfenen Pylonen, auf Platz fünf, und auch im zweiten Durchgang fällt ein Pin. Platz fünf in der Klasse und ein undankbarer vierter Platz in der DSM 2019 sind das Resultat. Tony Tute und Vater können jubeln und den vorbereiteten Schriftzug auf den Lupo anbringen: Deutscher Slalom-Meister 2019. Tony Tute.

Platz zwei in der Meisterschaft geht an Thomas Weber, der mit einem zweiten Klassenplatz hinter Michael Gatzke den Vizetitel sichert. Auf Platz drei der Meisterschaft fährt sich noch Mike Röder durch zwei Divisions- und Klassensiege nach vorne. Platz fünf der Tabelle erringt Reinhard Nuber. Platz sechs geht an Eugen Weber. Siebter wird H. M. Gass vor Kai (8.) und Tim Sorgenfrei (9.) und auf Platz zehn schafft es Manfred Bläsius.

ERGEBNISSE
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PUNKTE

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