Formel E: De Vries und Mercedes holen Titel

De Vries war mit einem knappen Vorsprung von sechs Punkten vor Robin Frijns (Envision Virgin Racing) angereist. Sam Bird (Jaguar Racing) lag punktgleich mit dem Briten Jake Dennis (BMW i Andretti Motorsport) auf dem dritten Platz. Der amtierende Champion Antonio Felix da Costa (DS TECHEETAH) kam als Fünfter mit 15 Punkte Rückstand nach Berlin.

Das erste Rennen hatte Lucas di Grassi (Audi) für sich entscheiden können. Zweiter wurde Mortara vor Mitch Evans. De Vries konnte trotz eines Ausfalls die Führung in der Gesamtwertung halten, Mortara schaffte den Sprung auf Rang zwei vor Dennis. Evans kletterte auf Gesamtrang vier.

Das zweite Rennen startete dramatisch, als Mitch Evans (Jaguar Racing) - vielleicht der Favorit angesichts seiner starken Qualifikationsleistung und der Tatsache, dass der Rest der Konkurrenten außerhalb der Top 10 lag - nicht wegkam. Das nachfolgende Feld war gezwungen, auszuweichen, aber ein weiterer Protagonist der Meisterschaft, Edo Mortara (ROKiT Venturi Racing), konnte dem Jaguar nicht mehr ausweichen. Ein heftiger Crash sorgte dafür, dass die beiden ausfielen, aber glücklicherweise unverletzt blieben.

Damit lag Jake Dennis (BMW i Andretti Motorsport) - jetzt Siebter - scheinbar in der besten Position, während Tabellenführer Nyck de Vries (Mercedes-EQ) weiter hinten im Feld fuhr. Noch bevor das Feld nach der roten Flagge in die erste Kurve einbog, um den Unfall an der Startlinie zu bereinigen, ging ein weiterer Titelanwärter verloren, als sich der Brite in Kurve 1 verbremste und in die Mauer krachte.

De Vries blieb auf der Strecke und Mercedes-EQ hatte gute Chancen, mit Vandoorne an der Spitze die Teamwertung zu gewinnen. In der ersten Runde, in der der ATTACK MODE aktiviert wurde, setzte Nato alles auf eine Karte und zog in Runde 10 an Vandoorne vorbei. Der Belgier setzte den 35 kW-Boost zu spät ein, wodurch er zurückfiel.

Nato setzte sich ab und hielt sich vor dem Feld, trotz einer weiteren Safetycar-Phase. Antonio Felix da Costa war von Lucas di Grassi in die Zange genommen worden – damit stand fest, dass er seinen Titel nicht verteidigen konnte.

Venturi-Pilot Nato fuhr zu einem souveränen Sieg, während Rowland sich auf den zweiten Platz vorarbeitete und Vandoorne Dritter wurde.

Andre Lotterer überquerte die Ziellinie als Vierter vor Alex Sims von Mahindra Racing, Pascal Wehrlein und einem wiedererstarkten Sam Bird, der sich von Platz 22 auf Platz sieben vorgearbeitet hatte. De Vries folgte auf Platz acht, während Rene Rast (Audi Sport ABT Schaeffler) eine weitere TAG Heuer-Schnellste Runde hinlegte und von Platz 19 in die Punkte fuhr.

Damit sicherte sich de Vries seinen ersten Formel-E-Fahrer-Weltmeistertitel vor Mortara und Dennis. Zusammen mit dem Podium von Teamkollege Vandoorne bedeutete das auch, dass Mercedes-EQ die Team-Weltmeisterschaft vor Jaguar Racing und DS TECHEETAH gewann.

"Mir fehlen die Worte", sagte ein emotionaler de Vries. " Es war eine so harte Saison mit Höhen und Tiefen. Alles lief auf das letzte Rennen hinaus. Wir sind froh, dass es allen nach dem Start gut geht, aber wir sind ein unglaubliches Rennen gefahren. Ich habe mich manchmal wie eine Zielscheibe gefühlt und wollte es einfach nur nach Hause bringen."

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