Frühes Aus für Speedway-Team Germany im FIM Speedway World Cup 2023

Großbritannien, Schweden und Tschechien galt es für die Deutsche Equipe beim FIM Speedway World Cup im polnischen Wroclaw zu schlagen und das Ziel wurde im Vorfeld von den Teammanagern klar definiert: „Wir wollen in das Race-Off. Ein gutes Abschneiden ist extrem wichtig, um auch in den folgenden Jahren beim SON Speedway of Nations starten zu können.“ Die Zuversicht, dieses Ziel erreichen zu können, war groß. Die Eindrücke aus dem Training wenige Stunden vor dem Rennen ließen die Fahrer mit breiter Brust in das Rennen gehen.

Vier Mannschaften – zwei Startplätze

Der Kampf um Platz eins, der die direkte Qualifikation für das Finale des World Cups bedeutete, entschied sich sehr schnell. Das Team aus Großbritannien hatte ab Lauf eins die Führung inne, als Adam Ellis mit einem Laufsieg aufwartete. Die Mannschaft um den Kapitän und dreimaligen Weltmeister Tai Woffinden gab die Führung im Anschluss nicht mehr ab und holte souverän den Tagessieg vor dem Team aus Schweden, das zwar nach Lauf sieben nochmal auf zwei Punkte verkürzen konnte, dann aber auf die den führenden Engländern wieder uneinholbar zurückfiel. Die Plätze eins und zwei schienen vergeben.

Es zeichnete sich von Beginn an ab, dass es für die Deutschen um Platz drei gehen würde, was das Erreichen des definierten Ziels „Race-Off“ bedeutet hätte. Der Rennverlauf war „an Spannung kaum zu überbieten“, wie Manager Dörner beschrieb. Mehrmals wurden die Plätze drei und vier über den Abend hinweg getauscht. Ab Lauf fünf Betrug der Abstand zueinander maximal noch zwei Punkte. Im letzten Durchgang entwickelte sich pure Dramatik, als der deutsche Kapitän Kai Huckenbeck einen Laufsieg und somit drei Punkte holte. Vor dem alles entscheidenden Lauf 20 konnte Deutschland Platz drei behaupten. Erik Riss wurde von den beiden Betreuern Bartz und Dörner für diesen Lauf gesetzt. „Alle Entscheidungen wurden immer nach Rücksprache mit den Fahrern getroffen“, betonte Bartz. Riss konnte sich über zwei Runden gegen den starken Tschechen Vaclav Milik behaupten, fiel dann aber hinter ihn zurück und verlor kurz vor der Ziellinie auch noch Platz drei gegen den schwedischen Kapitän und Grand-Prix-Star Fredrik Lindgren. Somit endete der Traum vom Einzug in das Race-Off und Deutschland schloss den Abend auf Position vier ab.

Positive Erlebnisse dürfen nicht vergessen werden

Teammanager Dörner: „Trotz der Niederlage dürfen wir viele positive Erlebnisse keinesfalls übersehen. Sicherlich brauchen wir alle einige Tage zum Verdauen und es wäre gelogen, wenn wir unsere Enttäuschung überspielen würden. Aber wenn man bedenkt, dass die Speedwaynationalmannschaft gerade in einem Neuaufbau steckt, dann liegt es jetzt an uns, die Erfahrungen aus Wroclaw zu ordnen und daraus etwas zu machen.“

Teammanager Bartz: „Der Stachel sitzt tief und gleich nach dem Rennen weiß man auch nicht sofort, woran man das Scheitern festmachen kann, wenn man das überhaupt an einer Sache erkennen kann. Aber schön zu sehen war, dass Kai Huckenbeck seine Rolle als Kapitän angenommen und super gepunktet hat. Auch Kevin Wölbert hat eine ansprechende Leistung bei seiner Rückkehr in die Nationalmannschaft gebracht. Sein Laufsieg im ersten Durchgang gegen Woffinden war beeindruckend. Der Teamspirit war immer spürbar. Das Setup, die Trainingseindrücke und vieles mehr wurden gemeinsam besprochen. Alle Entscheidungen wurden gemeinschaftlich getroffen. Sowohl Martin Smolinski als auch Norick Blödorn nahmen ihre Auswechslungen im Sinne des Teams an. Wir traten als eine geschlossene Mannschaft auf.“ „Mit diesem neugewonnenen Gefühl muss man jetzt wieder angreifen“, betont Dörner.

Nun bleibt abzuwarten, welche Entscheidung die FIM hinsichtlich Qualifikation und Zusammensetzung des SON Speedway of Nations für das nächste Jahr trifft und ob das Team Germany um Bartz und Dörner eine weitere Chance bereits in 2024 bekommt.

Ergebnisse Speedway-World-Cup, Halbfinale 1, Wroclaw/PL:

Qualifiziert für das Finale am 29. Juli:

1. Großbritannien, 43 Punkte: Tai Woffinden 10, Daniel Bewley 14, Robert Lambert 13, Adam Ellis 4, Tom Brennan 2

Qualifiziert für das Race-Off am 28. Juli:

2. Schweden, 32 Punkte: Fredrik Lindgren 12, Jacob Thorssell 8, Antonio Lindbäck 6, Oliver Berntzon 5, Kim Nilsson 1

3. Tschechien, 23 Punkte: Jan Kvech 10, Hynek Stichauer 0, Petr Chlupac 1, Daniel Klima 1, Vaclav Milik 11

Ausgeschieden:

4. Deutschland, 22 Punkte: Kai Huckenbeck 11, Kevin Wölbert 7, Norick Blödorn 1, Martin Smolinski 1, Erik Riss 2

 

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