Beim Finale des HJS AvD DMSB Rallye Cup trafen am zweiten November-Wochenende die Vertreter der Regionen Nord und Süd aufeinander, um ihren Champion zu küren. Bei perfekten äußeren Bedingungen standen bei der 3. ADAC rthb Rallye Hessisches Bergland rund um Melsungen acht schnelle Asphaltprüfungen mit kurzen Passagen auf feinem Schotter mit einer Gesamtlänge von 68,62 km auf dem Programm. Strahlende Sieger der Saison 2022 wurden Hans und Max Limpert.
Das Vater-Sohn-Gespann aus Hans und Max Limpert erlebte vor allem gegen Ende des Jahres eine emotionale Berg- und Talfahrt. Nach dem erneuten Klassensieg in der fränkischen Schweiz gab es einen technischen Protest, beim anschließenden Süd-Finale im Saarland verunfallte das Duo mit dem kurz zuvor wieder zusammengebauten BMW. „Dadurch war ich im Saarland nicht komplett mit den Gedanken dabei“, erklärte Limpert seinen Unfall. Die Reparatur war vor dem Finale nicht mehr möglich, es begann die Suche nach einem Ersatzauto. „Die Otterbachs sind echte Freunde! Kai sagte sofort zu, sein Bruder Nico hat dann beim Finale meinen Sohn Max in ihrem Auto vertreten.“ Die neue Fahrer-Kombination im Otterbach-BMW funktionierte von Beginn an. „Die Bremsen und die Reifen habe ich von meinem 320is genommen, so fühlte ich mich im fremden Auto direkt heimisch.“ Nach einem spannenden Kampf mit Maurice Naumann / Alexander Wolf im Honda Civic Type R ging der Sieg in der mit zehn Teams stark besetzten Klasse NC3 an Limpert / Otterbach. „Es ist zwar schade, dass Max beim Finale nicht im Auto dabei sein konnte, aber wir haben diesen Cup gemeinsam gewonnen“, strahlte Hans Limpert im Ziel.
Melzer erobert Platz zwei, ‚Kazi‘ wird Dritter
Mit einem erneute Klassensieg mit seinem Suzuki Swift Sport in der Klasse NC4 schob sich Mike Melzer auf den zweiten Platz in der Gesamtwertung nach vorne. Auf der Beifahrerseite vertrat diesmal Philipp Musholt Stamm-Co-Pilot Marcel Stauch. „Wir haben bei jedem unserer Einsätze die Klasse gewonnen und die maximal möglichen Punkte geholt. Das hat uns nun sogar den zweiten Gesamtrang gebracht – und das mit einem der kleinsten Autos im Feld. Ein tolles Resultat, mehr konnten wir aus eigener Kraft nicht tun“, strahlte der Sieger der Nord-Wertung im Ziel. „Vor allem aber einen herzlichen Glückwunsch an Hans Limpert. Stark, was er heute hier im fremden Auto gezeigt hat.“ Die frischgebackenen Saarlandmeister Alexander Kazmierzak / Marc-Andre Lautz komplettierten das Podium und beendeten die Cup-Saison auf dem dritten Platz. „Heute war schnell klar, dass wir die Klasse nicht gewinnen konnten. Dann haben wir uns darauf konzentriert sicher ins Ziel zu kommen und den Sieg in der Wertung für die Gruppe G zu sichern“ freute sich ‚Kazi‘ im Ziel.
Ihr Opel Corsa GSI ist nach dem Reglement der seriennahen Gruppe G vorbereitet und zählt somit zu den günstigsten Sportgeräten im Feld. „Und dass man mit einem solch günstigen Auto in einer bundesweiten DMSB-Serie so weit nach vorne fahren kann, das macht Lust auf mehr – wir kommen nächstes Jahr wieder.“ Kevin Müller gehörte ebenfalls zu den Teams, die vor dem Finale noch berechtigte Chancen auf den Sieg hatten. Platz zwei im Toyota GR Yaris in der Klasse NC2 bei lediglich vier Startern reichte aus, den vierten Cup-Rang abzusichern. „Beim ersten Einsatz gemeinsam mit Celine Wolf waren wir schon nach den beiden ersten Prüfungen so richtig ‚aufgetaut‘. Es war in dieser Saison nicht geplant, am Cup teilzunehmen. Nach zwei Nullrunden zum Auftakt gelang dann der erste Start mit dem Yaris mit dem zehnten Gesamtrang im Hunsrück perfekt. Für eine Testsaison ist das doch ein geniales Resultat.“
Die fünf besten Teams in den zusammen gewerteten Klassen NC 1-5, NC 6-9 und RC 2-5 wurden mit Preisgeld-Schecks geehrt. Die größten Beträge mit jeweils 2.000 Euro gingen an die jeweiligen Klassensieger. Hans und Max Limpert gewannen die NC 1-5, bei den Gruppe G-Fahrzeugen (NC 6-9) ging der Sieg an Alexander Kazmierzak / Marc Andre Lautz und Christopher Berghahn / Sarah-Marleen Storch gewannen die Wertung für RC-Fahrzeuge. Die Sonderwertung HJS AvD DRC Trophy powered by Pirelli für die Teams, die bei allen Wertungsläufen auf Reifen von Pirelli gestartet sind, ging ebenfalls an Hans Limpert. Er freute sich über den Preisgeld-Scheck über 3.000 Euro ebenso wie Michael Look für Platz zwei (2.000 Euro) und Christopher Berghahn auf Rang drei mit 1.000 Euro.
Der Gesamtsieg im Hessischen Bergland ging an Björn Satorius / Jara Hain im Ford Fiesta Rally2. Zweite wurden Chris Groppengiesser / Lisa Kiefer, die nach einem schleichenden Plattfuß an ihrem Škoda Fabia Rally2 evo in der vierten WP den Anschluss an Satorius verloren. Der Lokalmatador und vierfache Sieger Stefan Göttig komplettierte mit Co-Pilotin Natalie Solbach Schmidt im Škoda Fabia R5 das Siegerpodium. Als bestes Team ohne Allradantrieb fuhr Lokalmatador Konstantin Keil mit Nachwuchs-Copilotin Jennifer Gräfe im Citroën DS3 R3 Max auf den straken vierten Gesamtrang.