Langbahn-WM: Trésarrieu siegt, Fienhage holt auf

Rund zwei Jahrzehnte ist es her, dass der MSC Eichenring Scheeßel letztmals Veranstalter einer Langbahn-Einzel-WM war. 2011 war der Verein Ausrichter der Team-WM, bei der die deutsche Nationalmannschaft alles in Grund und Boden fuhr. Von einer Dominanz der deutschen Piloten vor allem in der Einzel-WM kann allerdings inzwischen aus verschiedenen Gründen nicht mehr die Rede sein. Doch nach Mühldorf stand in diesem Jahr mit Scheeßel erneut eine klassische 1000-Meter-Langbahn im Terminkalender. Beste Voraussetzungen also für WM-Dauerstarter Lukas Fienhage sowie die ins Feld nachgerückten Stephan Katt und Jörg Tebbe?

Für Katt endete das Rennen bevor es begonnen hatte. Gleich im ersten Durchgang crashte der Neuwittenbeker mit heftigen Folgen. Eine mehrfache Sprunggelenk-Fraktur sowie mehrere gebrochene Rippen mussten im Krankenhaus Rotenburg behandelt werden. Deutlich besser lief es für Jörg Tebbe, der nach den Vorläufen mit 13 Punkten noch gute Chancen auf das Finale hatte. Im Last-Chance-Heat, aus dem die beiden Ersten neben den drei Vorlaufbesten in den Tagesendlauf einziehen, hatte Tebbe Kupplungsprobleme, musste das Gas wegnehmen – und die Post ging ohne ihn ab. Ein dritter Rang genügte schließlich nur für das „kleine“ Finale, in denen die Positionen sechs bis zehn ausgefahren werden. Damit war DMSB-Pilot und Ex-Weltmeister Lukas Fienhage einziger Finalist. Mit seinem vierten Platz in Scheeßel schob er sich auch im Gesamtklassement von acht auf vier.

Überragender Mann des Tages war eigentlich Weltmeister Romano Hummel. Im alles entscheidenden Finale musste er allerdings Mühldorf-Sieger Mathieu Trésarrieu ziehen lassen. Der Franzose profitierte dabei auch von der Schwäche von Chris Harris hinzu. Der bis vor Scheeßel gemeinsam mit Trésarrieu führende Brite kam lediglich auf Rang neun – und büßte 13 WM-Punkte ein.

Eine zufriedene Bilanz zog der gastgebende MSC Eichenring, denn nicht nur die sonnige Witterung und mehr als 3.000 Zuschauer sorgten für gute Stimmung. In der Jury-Sitzung erhielten die Organisatoren von den Verantwortlichen durchweg gute Noten. Einer Wiederholung sollte so nichts im Wege stehen – und diesmal auch nicht erst mit zwei Jahrzehnten Abstand.

 

Ergebnis Langbahn-Final 3 Scheeßel:

1 Mathieu Trésarrieu FRA 17 Vorlaufpunkte
21 WM-Punkte
2 Romano Hummel NED 20/19
3 Jacob Bukhave DEN 14/17
4 Lukas Fienhage GER 15/15
5 Zach Wajtknecht GB 12/13
6 Theo Pijper NED 9/11
7 Jörg Tebbe GER 13/10
8 Tero Aarnio FIN 9/9
9 Chris Harris GBR 9/8
10 Hynek Stichauer CZE 10/7
11 Mika Meijer NED 6/5
12 Stanislaw Burza POL 5/4
13 Henry van der Steen NED 5/3
14 Julien Cayre FRA 5/2
15 Fabian Wachs GER 1/1
16 Stephan Katt D 0/0

Finale:

1. Mathieu Trésarrieu
2. Romano Hummel
3. Jacob Bukhave
4. Lukas Fienhage
5. Zach Wajtknecht

Last-Chance-Heat:

1. Zach Wajtknecht
2. Jacob Bukhave
3. Jörg Tebbe
4. Chris Harris
5. Hynek Stichauer

Consoltation-Heat (Plätze sechs bis zehn):

1. Theo Pijper
2. Jörg Tebbe
3. Tero Aarnio
4. Chris Harris
5. Hynek Stichauer

WM-Stand nach drei von sechs Rennen:

1. Mathieu Trésarrieu FRA 57 Punkte
2. Chris Harris GBR 44
3. Romano Hummel GER 37
4. Lukas Fienhage GER 33
5. Theo Pijper NED 32
6. Kenneth Kruse Hansen DEN 32
7. Jacob Bukhave DEN 30
8. Zach Wajtknecht GBR 27
9. Stanislaw Burza POL 25
10. Hynek Stichauer CZE 23
11. Martin Malek CZE 20
12. Tero Aarnio FIN 19
13. Stephan Katt GER 15
14. Jörg Tebbe GER 13
15. James Shanes GBR 11
16. Mika Meijer NED 8
17. Henry van der Steen NED 3
18. Julien Cayre FRA 2
19. Marcin Sekulla POL 2
20. Fabian Wachs GER 1
21. Charly Powell GBR 1
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