DRX Deutsche Rallycross Meisterschaft
Michael Grünwald (Subaru Impreza) und Dietmar Brandt (Audi S3) duellierten sich 2022 die ganze Saison in der Klasse der DRX Supercars. Grünwald konnte fünf Finalrennen gewinnen, lag in den Qualifikationswertungen aber wegen kleinerer Probleme oft hinter Brandt, der nur zwei Finalrennen gewann. Mit einem Streichresultat trennten die beiden Rennfahrer vor dem finalen Double-Header in Buxtehude lediglich acht Punkte. Für Brandt kam erschwerend hinzu, dass starke Gaststarter aus Dänemark und Schweden genannt waren, die für Brandt und Grünwald nur schwer zu schlagen sein würden.
Der achte Lauf am Samstag begann bei noch feuchten Bedingungen, nachdem es in der Nacht geregnet hatte. Bis zum ersten Qualifikationslauf kam die Sonne aber raus und es gab nur noch in den Schattenbereichen und im losen Untergrund feuchte Stellen. In der zweiten Gruppe des ersten Quali-Laufs trafen die Titelkandidaten direkt aufeinander und eine Marschrichtung für das Wochenende wurde erwartet. Grünwald traf jedoch Ausgang der Jokerlap die Begrenzungsmauer und musste nicht nur den Vorlauf beenden, sondern konnte den kompletten Samstag nicht mehr starten, da sein Getriebegehäuse gerissen war. Brandt versuchte alles und wurde am Samstag Vierter im Finale, es siegte der Däne Magnus Dall (Renault Clio) vor Landsmann Dennis Rømer (VW Polo) und Jörg Jockel (VW Golf).
Mit einer Nachtschicht und Teilen, die aus Hessen in den Norden gebracht wurden, schaffte es Grünwald am Sonntag wieder am Start zu stehen, auch wenn er nicht mehr das volle Potential des Impreza abrufen konnte. Im Finale wurde er Fünfter und sicherte sich damit in seiner ersten kompletten Saison in der Supercar-Klasse den Titel. Brandt wurde mit einem starken Rennen am Sonntag Dritter im Finale und wurde Vize-Meister. „Natürlich bin ich nicht zufrieden mit dem zweiten Platz, aber ich gönne Michael Grünwald den Titel“, resümierte Brandt nach dem Finale, der bei der Meisterehrung dem neuen Meister seine Startnummer eins übergab. Die Freude rund um Grünwald kannte keine Grenzen, die Teams von BWC aus Schlüchtern und Tauber Motorsport aus Salmünster empfingen den neuen Meister bei der Rückkehr ins Fahrerlager mit Vokuhila-Perücken in Anlehnung an die Frisur von Grünwald, der sein Glück nicht richtig fassen konnte: „Eigentlich wollte ich dieses Jahr nur in die Serie einsteigen und sehen, wie alles funktioniert. In den Qualifikationsläufen hatte ich die ganze Saison Probleme, dafür lief es in den Finals. Der Titel ist unglaublich!“ freute sich Grünwald, der den Titel mit 184 Punkten zu Brandts 180 Punkten gewann.
Gesamtdritter der Deutschen Rallycross Meisterschaft wurde Maik Böhling (Audi TT quattro), der mit konstanten Leistungen während der Saison genug Punkte holen konnte, um Jörg Jockel auf Distanz zu halten.
Den Supercar-Lauf am Sonntag auf dem Estering gewann der Schwede Stefan Kristensson (Ford Fiesta) vor Magnus Dall.
DMSB Rallycross Meisterschaft
Sehr spannend war es in der Gesamtwertung der Supernational plus und minus. Der Belgier Jelle Blockx (Supernational plus, Volvo 240) kam als Favorit auf die Buxtehuder Rennstrecke. Hinter ihm lauerten aber die beiden Supernational minus Piloten, Dustin Völzer (Opel Manta) und Sven Seeliger (Ford Fista), sowie Titelverteidiger Bastian Sichelschmidt (BMW M3), der im direkten Duell in der „Plus“-Klasse gegen Blockx fuhr. Die Klasse Supernational minus war wie die ganze Saison gut besetzt mit vielen gleichwertigen Autos - insgesamt 17. In der Supernational plus gingen 13 Nennungen ein.
Blockx musste sich an beiden Renntagen in der Qualifikationswertung Sichelschmidt geschlagen geben, konnte aber die Finalrennen für sich entscheiden und wurde mit 198 Punkten DMSB Rallycross Meister und freute sich auf dem Siegerpodest gewohnt ausgelassen über den Erfolg. Am Samstag komplettierten Ariane Vanlommel (BMW E46) und Sichelschmidt das Podest. Im Fernduell mit den Supernational minus Fahrern gelang Sichelschmidt in einem Herzschlagfinale am Sonntag mit Platz zwei im letzten Rennen noch der Sprung auf Platz zwei in der Gesamtwertung mit 185 Punkten. Andres Maschkötter im spektakulären Volvo 242 wurde am Sonntag Dritter.
Dustin Völzer sicherte sich mit den Plätzen drei und fünf und damit Gesamt 182 Punkten den dritten Platz mit einem Punkt Vorsprung auf Sven Seeliger. Völzer war damit bester Fahrer in der Supernational minus, der härtesten Klasse in der DRX, und freute sich darüber, dies nach 2019 und einem Jahr Rennpause erneut geschafft zu haben. Benett Zobel (Ford Fiesta) sorgte für gute Stimmung bei seinem Heimrennen und den aus Rethem zahlreich angereisten Fans: Zobel gewann beide Rennen zum Saisonfinale auf dem Estering. Am Samstag wurde Ole Bech (Peugeot 206) Zweiter und Völzer Dritter. Am Sonntag standen mit Zobel der Buxtehuder Ralph Wilhelm (Renault Clio) und erneut Ole Bech auf dem Podium.
DMSB Rallycross Pokal
Andreas Huhn im Honda Civic war der Titel im DMSB Rallycross Pokal schon vor dem finalen Wochenende fast sicher. Mit seinen Leistungen in der Produktionswagenklasse verschaffte er sich eine ausgezeichnete Ausgangslage. In den Rennen auf der ehemaligen Rallycross-WM-Strecke ließ Huhn auch wenig Zweifel am Titelgewinn: Zweimal die maximalen 30 Punkte sorgten für Gesamt 207 Punkte und nach Streichergebnissen einen Vorsprung von 22 Punkten auf Marcel Euteneuer (185 Punkte), der in seinem Premierenjahr mit einem VW Polo in der Rookie-Klasse direkt Gesamt-Zweiter wurde. In der Produktionswagenklasse wurde Daniel Genz (Peugeot 206) an beiden Tagen Zweiter und Daniel Habicht (BMW 318ti) jeweils Dritter. Mit diesen beiden dritten Plätzen konnte Habicht (169 Punkte) auch im Rallycross Pokal auf den dritten Rang vorstoßen. Habicht fuhr ebenfalls seine erste Saison in der DRX und schlug Philipp Peine (Seat Ibiza), der in neun Rennen 163 Punkte sammeln konnte, um sechs Punkte.
DRX XC Senior
Die beiden Finalsiege in Buxtehude sicherte sich Samuel Drews (Lifelive) mit souveränen Rennen, nachdem er sich in den Vorläufen noch harte Duelle gegen Markenkollege Tim Braumüller, Erik Flashar (Peters Autosport) und Sem Peters (JVDC) lieferte. Flashar wurde jeweils Zweiter, am Samstag vor Peters, am Sonntag vor Braumüller.
Drews und Braumüller werden am letzten Oktober-Wochenende Deutschland bei den FIA Motorsport Games in Marseille vertreten. Drews beim Rennen der XC-Junioren, Braumüller bei den Senioren.
ADAC XC Cup Junior
Die Premieren-Saison der innovativen Serie des ADAC, die mit einheitlichen Autos von Lifelive Germany für eine faire Nachwuchsförderung sorgt und mit CO2-neutralem E-Fuel antritt, konnte Samuel Drews für sich entscheiden. Mit acht Siegen in acht Rennen siegte er letztlich deutlich in der Gesamtwertung mit 208 Punkten und konnte seinen Erfahrungsvorsprung aus der Autocross-DM und der FIA XC Academy ausspielen. Bryan Neumeyer (184 Punkte) wurde Gesamtzweiter in seiner ersten Motorsportsaison. Gesamtdritter wurde Simon Rechenmacher (125 Punkte), der nur an fünf der acht Cup-Rennen teilnahm, um im ADAC Kart-Masters zu fahren und der Kart-WM teilnehmen zu können.
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