Regen, Risiko, Rallycross – das Finale auf dem Ewald-Pauli-Ring
Herbstlicher Dauerregen verwandelte den Ewald-Pauli-Ring in eine echte Rutschpartie. Heftige Schauer sorgten für stehendes Wasser auf der Strecke und stellten Fahrerinnen und Fahrer vor große Herausforderungen.
Die schwierigen Bedingungen verlangten den Teilnehmenden alles ab – besonders die Reifenwahl wurde zur taktischen Zitterpartie. Speziell am Sonntag stellte sich oft die Frage: Regen- oder Trockenreifen? Den Fans auf den Naturtribünen zeigten ebenfalls ein „dickes Fell“ und wurden mit spektakulären Rennen belohnt.
DRX1: Lokalmatadoren fordern Champion heraus

Dietmar Brandt (VW Golf 6R) stand bereits vor dem Finale als Klassensieger in der DRX1 fest. In Schlüchtern bekam er es am Samstag mit den beiden Lokalmatadoren Christian Tauber (Subaru Impreza) und Mika Hennig (Audi A4) zu tun. Hennig, DRX-Cup Sieger von 2024, fuhr auf seiner Heimstrecke erstmals in der Allrad-Klasse. Dazu kamen Maik Böhling (Audi TT), der seine erste Veranstaltung 2025 fahren konnte, sowie Gaststarter Alexander Rehberg (Audi Coupé). Christian Tauber zeigte auf heimischen Boden seine Klasse und gewann sowohl Lauf 8 am Samstag als auch Lauf 9 am Sonntag – jeweils vor dem bereits feststehenden Klassensieger Dietmar Brandt. Mika Henning bewies am Samstag ebenfalls Nerven und fuhr als Dritter auf das Podium. Das Podium am Sonntag sicherte sich Rehberg.
DRX2: Maeyninckx dominiert – Titel und Sektdusche

Alle Augen waren auf Maeyninckx gerichtet. Nach einer fast perfekten Saison in der gut besetzten Klasse der modifizierten Tourenwagen über 2000 ccm kam der Belgier als Führender der Meisterschaft zum Finale – und zeigte auch in den beiden finalen Läufen der Saison 2025 eine blitzsaubere Leistung! Maeyninckx dominierte auch die letzten beiden Läufe und sicherte sich mit einem „Clean Sweep“ den Meistertitel 2025 – gefeiert mit einer Sektdusche im vollbesetzten Festzelt am Sonntagabend. „Ich bin sehr glücklich mit diesem Titel. Ich hatte eine großartige Saison, es gibt nichts, was ich anders machen würde.” Teamkollegin Ariane Vanlommel (Volvo 242) war an beiden Renntagen die erste Verfolgerin und wurde zweimal Zweite. Das heimische WuW-Team von Andreas Wendling (BMW) und Tobias Weigel (BMW) belohnte sich zum Finale mit zwei Podestplätzen für Wendling am Samstag und Weigel am Sonntag.
DRX3: Lukas Ney hält die Meisterschaft bis zur letzten Zielflagge offen

Es fehlte nicht viel und Lukas Ney (Skoda Fabia) und sein Team taten alles und hielten die Meisterschaftsentscheidung bis zur letzten Zielflagge offen. Zweimal volle Punktzahl – und der verdiente zweite Platz in der Deutschen Rallycross Meisterschaft 2025! „Wir sind sehr zufrieden, es war eine erfolgreiche Saison, spannend bis zum Schluss“, so Ney, der ursprünglich nur vereinzelten Einsätze geplant hatte, jedoch die Titelchance nutzen wollte und die komplette Saison durchfuhr. „Die Vize-Meisterschaft ist der verdiente Lohn für all Arbeit, die wir in das Auto investiert haben.“ Zusätzlich gewann Lukas Ney auch die Klasse. Kirian Trafny schloss seine Debüt-Saison im VW Polo mit zwei zweiten Plätzen hinter Ney ab. Dritter wurde jeweils Sven Heck im Ford Fiesta.
DRX4: Zobel und Zimmer leifern sich packendes Duell

Der dritte heiße Titelkandidat beim Finale war Benett Zobel (Ford Fiesta), der als Gesamtzweiter ins Rennen ging. Zwei Tage lang duellierte sich Zobel mit Sven Zimmer (Opel Corsa) um Position 1 in der hart umkämpften Klasse. Auch der Niederländer Johan Kwinten (BMW) war immer in der Spitzengruppe unterwegs. Zobel siegte am Samstag und wurde am Sonntag Zweiter: In der Endabrechnung der Meisterschaft bedeutete das Platz drei. „Es war eine nervenaufreibende Saison mit vielen Erfolgen, aber auch einigen Niederlagen. Wir konnten viel aus unseren Schwachstellen lernen, sowohl fahrerisch als auch technisch. Wenn alles gepasst hat, hatten wir eine sehr gute Pace. Im Winter arbeiten wir an neuen Projekten. Wir sind sehr froh, dass der ADAC Weser-Ems die DRX koordiniert, und blicken positiv in die Zukunft“ sagte Zobel nach dem Rennen, der als Klassensieger der DRX4 in den Winter geht. Zimmer musste am Samstag einen Ausfall hinnehmen und verlor die kleine Chance auf den Klassensieg. Mit dem Finalsieg am Sonntag fand seine Saison ein versöhnliches Ende. Mit vier Siegen erzielte er genauso viele wie Zobel. Johan Kwinten (Niederlande) wurde am Samstag Dritter. Ein sehr gutes Final-Wochenende erlebte der Niederländer Kevin Antonis (Ford Fiesta) mit zwei Podestplätzen: Platz zwei am Samstag war sein bestes Saisonergebnis, am Sonntag wurde er zum Abschluss Dritter.
Stimmen zum Saisonabschluss: Ein starkes Jahr für die DRX

Jürgen Riedemann, Sportvorstand des ADAC Weser-Ems, zog bei der Meisterehrung ein durchweg positives Fazit der ersten Saison als Promoter und bedankte sich bei allen, die zu dieser außergewöhnlich spannenden Saison beigetragen haben.
Serienkoordinator Karsten Ney: „Die Saison war ein voller Erfolg, es war bis zum Schluss spannend. Wir nehmen 2025 als Grundstein für die nächsten drei Jahre unserer Promotorenschaft und arbeiten daran, die DRX für Teilnehmende, Fans und Veranstalter noch attraktiver zu machen.“
Gesamtwertung der Deutschen Rallycross Meisterschaft 2025
1. Yorick Maeyninckx, DRX2 – 624 Punkte
2. Lukas Ney, DRX3 – 619 Punkte
3. Benett Zobel, DRX4 – 616 Punkte
4. Ariane Vanlommel, DRX2 – 590 Punkte
5. Dietmar Brandt, DRX1 – 575 Punkte
6. Sven Zimmer, DRX4 – 569 Punkte
7. Johan Kwinten, DRX4 – 547 Punkte
8. Bastian Sichelschmidt, DRX2 – 544 Punkte
9. Peter Puttenaers, DRX2 – 497 Punkte
10. Kevin Antonis, DRX4 – 494 Punkte