Der MSC Gründautal ließ nichts unversucht, den Fans neben spektakulären Rennen auch allerlei Unterhaltung zu verschaffen. Wechselndes Wetter sorgte für viel Beschäftigung im Team des Veranstalters und für überraschende Ereignisse auf der Strecke.
DRX1: Tauber und Becker siegen
Die Topklasse präsentierte sich mit acht Allrad-Turbo-Tourenwagen gut aufgestellt. Nomineller Favorit mit dem Ford Fiesta ST war der amtierende Deutsche Meister Werner Gurschler, der seiner Rolle entsprechend alle Vorläufe am Samstag für sich entschied. Dahinter wurde es jedoch enger. Dietmar Brandt (VW Golf 6R), Jan Becker (Mitsubishi Lancer), Christian Tauber (Subaru Impreza) und Gaststarter Bernd Wilhelm (Ford Focus) fuhren auf einem Niveau. Am Samstag fiel eine Vorentscheidung in der ersten Kurve: Becker schoss mit einem guten Start in Führung, verlor mit Zündaussetzern aber an Schwung, so dass Gurschler sich innen wieder an die Spitze setzen wollte, dabei aber mit Becker kollidierte und ausschied. In der vierten Runde übernahm Tauber vor seinem Heimpublikum die Führung und siegte vor Becker und Brandt.
Ein ähnliches Bild zeichnete sich am Sonntag ab: Gurschler siegte in allen Vorläufen. Im Finale, das nach einem Wetterwechsel bei heftigem Regen stattfand, zog Gurschler unerreichbar davon und sah wie der sichere Sieger aus. Als er in der letzten Runde jokern musste, nutzte Becker die Gunst der Stunde und gingen in Führung vor Dietmar Brandt. Beim Sprint zur Zielflagge versuchte Brandt noch ein Überholmanöver, musste sich aber mit nur 0,16 Sekunden Rückstand geschlagen geben.
DRX2: Maeyninckx‘ Doppelsieg
Es war erneut die große Show des Belgiers Yorick Maeyninckx im Volvo 242, der seine Fahrzeugbeherrschung auf dem Gründauer Asphalt zur Freude der zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer zelebrierte.
Maeyninckx fuhr ungefährdet zwei Siege in Gründau ein. Mit einem starken Aufritt im Finallauf holte Bastian Sichelschmidt am Samstag die Punkte für Platz zwei, während Gasttarter David Weigand das Podest komplettierte.
Am Sonntag setzte sich der stark startende Weigand direkt auf Platz zwei hinter Maeyninckx und verteidigte seine Position bis ins Ziel. Dahinter war es dieses Mal Sichelschmidt, der über eine clevere Strategie seine Konkurrenz ausstechen konnte und Dritter wurde vor Ariane Vanlommel und Dirk Garvelink (BMW M3).
DRX3 und DRX4: Zobel weiter vorn, starker Sven Zimmer
Die drei schnellsten Fahrer der DRX4 waren wie in den bisherigen Rennen Benett Zobel (Ford Fiesta), Sven Zimmer (Opel Corsa) und – bis zu seinem Unfall – auch Mats Jonas (Ford Fiesta). Jonas traf im zweiten Qualifikationslauf am Eingang der Schikane die Leitplanke hart und beschädigte seinen Fiesta nachhaltig. Wie bereits in Valkenswaard starteten die insgesamt elf DRX4-Fahrzeuge gemeinsam mit der DRX 3. Schnellster Fahrer der DRX3 war Lukas Ney (Skoda Fabia), der – genauso wie Yorick Maeyninckx – mit den meisten Punkten (insgesamt 111 Punkte) für die Meisterschaft aus Gründau abreiste.
Von der Pole Position startete an beiden Renntagen Benett Zobel, der in den sechs Vorläufen fünf Mal die schnellste Zeit fuhr. Im Finale am Samstag taktierte er, überraschte mit einem Undercut beim Jokern und kam als Zweiter zurück auf die Strecke, dicht hinter Mats Jonas. Jonas verlor Platz 1 durch die Jokerlap an Zobel, wurde Zweiter vor Zimmer, Ney und Johan Kwinten.
Am Sonntag musste der Finallauf nach einem Kontakt zwischen Zobel und Zimmer, der Zimmers Corsa das rechte Hinterrad kostete, abgebrochen werden. Die Teams erhielten 15 Minuten Reparaturzeit, sodass das Finale als letztes Rennen der beiden actionreichen Tage auf dem Gründautalring ausgetragen wurde. Vom Start weg in Führung ließ Zimmer keine Attacke des Zweitplatzierten Zobel mehr zu. Bei der Jokerlapausfahrt wurde es noch einmal sehr knapp, aber Zimmer blieb unter Applaus seines Heimpublikums vorn. Es war bereits der dritte Sieg im fünften Rennen für Zimmer. Dritter wurde Routinier Ralph Wilhelm, den die Wetterkapriolen nicht aus der Ruhe brachten. Johan Kwinten wurde Vierter vor Pim Garvelink (Honda Civic Type R).
Nach zwei spannenden Tagen in Gründau geht es am 12. und 13. Juli auf die Traditionsrennstrecke in Maasmechelen. Auf dem Duivelbergcircuit war die Deutsche Rallycross Meisterschaft letztmals 2019 zu Gast.
Top 10 Zwischenstand Deutsche Rallycross Meisterschaft nach 5 von 9 Läufen:
1 | Benett Zobel | 334 |
2 | Yorick Maeyninckx | 328 |
3 | Lukas Ney | 323 |
4 | Sven Zimmer | 323 |
5 | Ariane Vanlommel | 318 |
6 | Dietmar Brandt | 312 |
7 | Bastian Sichelschmidt | 304 |
8 | Johan Kwinten | 285 |
9 | Peter Puttenares | 267 |
10 | Kevin Antonis | 259 |
Quelle: DRX, ADAC Weser-Ems e.V.
Alle Termine der Deutschen Rallycross-Meisterschaft:
- Lauf 1 & 2 | 13. & 14.04. | Buxtehude
- Lauf 3 | 17./18.05. | Valkenswaard
- Lauf 4 & 5 | 07. & 08.06. | Gründau
- Lauf 6 |12./13.07. | Maasmechelen
- Lauf 7 | 23./24.08. | Valkenswaard
- Lauf 8 & 9 | 04. & 05.10. | Schlüchtern
Weitere Infos auf der DRX-Website.