Dietmar Brandt gewinnt die Deutsche Rallycross-Meisterschaft

Das Finale der Deutschen Rallycross-Meisterschaft powered by Toyo Tyres (DRX) in Oschersleben hätte vor allem für zwei Teilnehmer kaum aufregender sein können als für Dietmar Brandt (48) und Tochter Jeanine Brandt (24). Das Vater-Tochter-Duo lieferte sich in dieser Saison eine spannende Punktejagd im Kampf um die Meisterschaftsführung. Beide zeigten bis zum finalen Heat, wie sehr sie den obersten Platz auf dem Siegertreppchen erreichen wollten. Mit gerade einmal fünf Punkten Vorsprung gelang Dietmar Brandt während der fünften und damit letzten DRX-Veranstaltung in 2019 der Triumph.

„Das ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, dass wir unser angestrebtes Ziel tatsächlich erreicht haben. Wir wollten den Titel und Vize-Titel und haben genau das geschafft. Das hat es meines Wissens auch noch nie so gegeben, dass sich zwei Familienmitglieder so erfolgreich positionieren können und das macht mich besonders stolz“, so Dietmar Brandt. Tochter Jeanine freute sich nämlich über Platz zwei und damit ebenfalls über das bis dato beste Ergebnis in ihrer DRX-Karriere: „Nach dem letzten Event in Belgien war klar, dass wir die Doppelspitze holen können und das hat uns noch einmal mehr zusammengeschweißt. Anders als mein Vater, der sich ziemlich entspannt gegeben hat, war ich extrem angespannt und bin umso glücklicher, dass dieser Traum nun wirklich in Erfüllung gegangen ist“, erzählte die VWL-Studentin, die 2019 erst in ihre dritte DRX-Saison gestartet war.

Die DRX-Meisterschaftstabelle setzt sich aus den Kategorien SuperNationals PLUS und MINUS sowie SuperCars und Super1600 zusammen. Auf dem C-Kurs in der Motorsport Arena Oschersleben waren insgesamt 43 DRX-Fahrer aus den drei Nationen Deutschland, Belgien und Tschechien in die Rennen gestartet. Bei Temperaturen von 16 Grad boten die Piloten den rund 500 Zuschauern auf dem Kurs südwestlich von Magdeburg nervenaufreibende Rennen und jede Menge Action.

Einer, der dieses letzte Rennwochenende der DRX-Meisterschaft genau wie die beiden Brandts besonders in Erinnerung behalten wird, ist Björn Urbach (40). Der Hesse durfte nämlich nach seinem dritten Platz im August in Schlüchtern in der Kategorie SuperNationals PLUS abermals mit Champagner duschen – dieses Mal allerdings als Sieger mit seinem Golf 5 GTI. In der Meisterschaft belegte Urbach damit Gesamtrang sechs. Zweite bei den SuperNationals PLUS wurde Jeanine Brandt in ihrem BMW E36, als Dritter freute sich Thorsten Hänes (47) in seinem BMW E30 M 328. Bei den SuperNationals MINUS kam der Tscheche Dan Skocdopole vor Philipp Knof (29) und Oliver Strelow (52) als Erster ins Ziel. Der 16-jährige DRX-Fahrer war in Oschersleben mit dem Audi A1 von Rolf Volland (52) vom Volland Racing Team gestartet, der in der Kategorie Super1600 den Europatitel hält.

Bei den SuperCars sah Victor Smolski (50) in seinem Audi S4 vor Dietmar Brandt und Carsten Alexy die Zielflagge. Mit seinem Sieg in Oschersleben, seinen beiden zweiten Plätzen aus Valkensward (NL) und Maasmechelen (BEL) sowie seinen beiden dritten Plätzen aus Gründau und Schlüchtern belegte der Heavy-Metal-Gitarrist damit nach Dietmar und Jeanine Brandt einen guten dritten Gesamtrang in der Meisterschaftstabelle.

In der Pokalserie, die die Kategorien DRX Rallycars und die Produktionswagen bis 1.400 ccm und über 1.400 ccm umfasst, gab es beim Finale in Sachsen-Anhalt drei große Gewinner: Dietmar Brandt, Jannik Riese (22) und Sönke Glöde (28), die über die gesamte Saison immer wieder für Furore gesorgt hatten und in Oschersleben noch einmal kräftig aufs Gaspedal traten. Brandt siegte mit seinem Golf 5 R bei den Rallycars bis 5.000 ccm vor Andreas Wendling (52) und Thomas Freiwang. Riese ließ sich nach seinem Sieg bei den Produktionswagen PLUS gebührend feiern. Der Hesse aus Ahnatal nahe Kassel hatte sich in seinem Honda Civic R vor seinen beiden Konkurrenten Steve Koblinski und Maik Böhling (33) durchgesetzt und sich mit seiner somit vierten Erstplatzierung in dieser Saison den Vize-Sieg in der Pokalserie gesichert.

„Dieses Ergebnis kann sich in der Tat durchaus sehen lassen und ich habe wirklich sehr viel gelernt in dieser Saison. Dadurch, dass ich mit einem Auto von Andreas Huhn an den Start gehen durfte, das eigentlich in einer Fahrzeugklasse höher bei den SuperNationals MINUS eingesetzt wird, war ich sehr konkurrenzfähig“, berichtete der Fahrzeugtechnik-Student stolz. Riese fährt seitdem er 14 Jahre alt ist RX und ist nach der Aktivität seiner Großeltern und seiner Eltern zusammen mit Schwester Nina (18) die dritte Generation in der Familie, die im Motorsport von sich reden macht.

Bei den Produktionswagen MINUS ließ Sönke Glöde in seinem Opel Corsa seine Rivalen hinter sich. Der Nutzfahrzeugmechatroniker aus Stadtallendorf nahe Marburg konnte sich final gegen Bernd Genz und Nina Riese durchsetzen und freute sich mit diesem Resultat über den insgesamt dritten Platz in der Pokalserie.

 

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