DMSB-Team fährt mit Respekt zur Long Track of Nations

Das deutsche Team für die Langbahn-Team-WM ist nominiert. Aus der „Gold-Mannschaft“ des vergangenen Jahres wird lediglich Erik Riss wieder mit dabei sein. Sowohl Lukas Fienhage als auch Max Dilger sind verletzt und bis zum letzten September-Wochenende noch nicht wieder einsatzfähig. DMSB-Teammanager Josef Hukelmann hat mit Teamkapitän Martin Smolinski, Erik Riss, Jörg Tebbe und Stephan Katt eine recht erfahrene Mannschaft aufgestellt. Alle vier sind in der Vergangenheit in unterschiedlichen Konstellationen bereits mehrfache Langbahn-Team-Weltmeister gewesen. Hukelmann: „Wir werden mit Demut und Respekt nach Roden fahren – und sind dieses Mal dort nicht zwingend die erkennbaren Top-Favoriten.“

Sieben Nationen, jedes Team fährt zu dritt gegen jedes andere, die beiden Punktbesten tragen am Ende ohne Mitnahme der Vorlaufpunkte den Titelkampf untereinander aus. So sieht er aus, der diesjährige Modus beim Long Track of Nations, der Mannschafts-Team-WM auf der Langbahn. Nach dem „Ausflug“ mit „Zweierteams“ im vergangenen Jahr, als Deutschland in Herxheim letztmals den Titel holte, geht es also weitgehend wieder zurück zum alten System. Neben den Deutschen werden Tschechien, Dänemark, Großbritannien, Finnland, Frankreich und die Niederlande in Roden um Plätze und Punkte fighten. Der Titelkampf selbst wird einzig und allein im Finale ausgetragen.

Wie es zur Nominierung kam, erläutert Hukelmann so: „Wir haben uns in einer Telefonkonferenz abgestimmt. Jeder konnte seine Meinung äußern.“ Ergebnis vor ein paar Wochen: Martin Smolinski fungiert als Kapitän, dazu Erik Riss, Lukas Fienhage und Michael Härtel. Dem stimmten auch Jörg Tebbe, Stephan Katt und der neben Riss und Fienhage zum letztjährigen Team gehörende, aber schon zu diesem Zeitpunkt verletzte, Max Dilger zu. Danach verunglückte Fienhage in Scheeßel, Härtel bekommt aus medizinischen Gründen vor dem 26. September keine ärztliche Freigabe. Hukelmann: „Dadurch rückten Tebbe und Katt ins Team nach.“ Tebbe war letztmals 2018 Teil der deutschen Nationalmannschaft, Katt 2017, als Deutschland in Roden zum achten Mal Weltmeister wurde.

„Favoriten sind für mich dieses Mal die Niederlande, die Briten und Frankreich“, sagt Hukelmann, der aber auch betont: „Wir werden das Ganze mit dem nötigen Ernst angehen, als wirkliche Mannschaft und hochkonzentriert die Herausforderung annehmen und in jedem Fall alles daransetzen, ins Finale zu kommen.“ Dann braucht es auch das nötige Quäntchen Glück – zumal ein einziger Lauf über alles entscheidet. Mit unterstützt werden das „Team Germany“ und Teammanager Josef Hukelmann von Mannschaftsbetreuer Joachim Ohmer und von Christian Hefenbrock. Der 38-jährige Ex-Speedway-Profi arbeitet heute als selbstständiger Physiotherapeut. „Wir wollen und werden für alles vorbereitet und gerüstet sein“, betont Hukelmann: „Hefenbrock kann uns durch seinen Beruf, aber auch mental weiterhelfen.“

Im „Gepäck“ hat die deutsche Mannschaft bei der Langbahn-Team-WM im Übrigen bis jetzt neun Goldmedaillen. Die Niederlande und Frankreich konnten den WM-Titel bislang jeweils zweimal gewinnen, Großbritannien schaffte dies einmal.

Chronik und Statistik Langbahn-Team-WM

2007 Morizes/ Frankreich:
Gerd Riss, Enrico Janoschka, Stephan Katt, Matten Kröger
1.Deutschland, 2. Großbritannien, 3. Frankreich

2008 Werlte/ Deutschland:
Gerd Riss, Matten Kröger, Stephan Katt, Bernd Diener
1.Deutschland, 2. Niederlande, 3.Großbritannien

2009 Eenrum/ Niederlande:
Gerd Riss, Matten Kröger, Enrico Janoschka, Richard Speiser
1.Deutschland, 2. Niederlande, 3.Frankreich

2010 Morizes/ Frankreich:
Matten Kröger, Stephan Katt, Richard Speiser, Martin Smolinski
1.Deutschland, 2. Frankreich, 3. Niederlande

2011 Scheeßel/ Deutschland:
Stephan Katt, Richard Speiser, Jörg Tebbe, Martin Smolinski
1.Deutschland, 2. Niederlande, 3. Großbritannien

2012 St. Macaire/ Frankreich:
Matten Kröger, Stephan Katt, Jörg Tebbe, Bernd Diener
1.Deutschland, 2. Großbritannien, 3. Frankreich

2013 Swingfield/ Großbritanien:
Stephan Katt, Richard Speiser, Jörg Tebbe, Enrico Janoschka
1.Niederlande, 2. Frankreich, 3. Großbritannien, 4. Deutschland

2014 Forssa/ Finnland:
Enrico Janoschka, Jörg Tebbe, Erik Riss, Stephan Katt
1.Deutschland, 2. Niederlande, 3. Frankreich, 4. Finnland (Platz zwei bis vier Stechen)

2015 Mühldorf/ Deutschland:
Jörg Tebbe, Michael Härtel, Stephan Katt, Erik Riss
1.Großbritannien, 2. Deutschland, 3. Finnland

2016 Marienbad/ Tschechien
Martin Smolinski, Jörg Tebbe, Michael Härtel, Stephan Katt
1.Niederlande, 2. Deutschland, 3. Tschechien

2017 Roden/ Niederlande
Michael Härtel, Martin Smolinski, Stephan Katt, Lukas Fienhage
1.Deutschland, 2. Frankreich, 3. Niederlande

2018 Morizes/ Frankreich
Jörg Tebbe, Lukas Fienhage, Danny Maaßen, Jens Benneker
1.Frankreich, 2. Großbritannien, 3. Deutschland

2019 Vechta/ Deutschland
Martin Smolinski, Lukas Fienhage, Max Dilger, Jörg Tebbe
1.Frankreich, 2. Tschechien, 3. Deutschland

2020/ 2021 keine Team-WM (Corona)

2022 Herxheim/ D
Erik Riss, Lukas Fienhage, Max Dilger (neuer Modus/ neun Mannschaften)
1.Deutschlang, 2. Tschechien, 3. Frankreich, 4. Niederlande, 5. Großbritannien, 6. Dänemark, 7. Polen, 8. Finnland, nicht dabei: Schweden

2023 Roden/ NL
Martin Smolinski, Erik Riss, Jörg Tebbe, Stephan Katt (Modus: Vorläufe je 2 Nationen/ sieben Mannschaften)

Teilnahmen Langbahn-Team-WM (einschließlich 2023)
Katt: 11 | Tebbe: 9 | Smolinski: 6 | Kröger: 5 | Speiser, Janoschka, Fienhage, Riss Erik: je 4 | Riss Gerd, Härtel: je 3 | Diener, Dilger: je 2 | Maaßen, Benneker: je 1

Medaillenspiegel (Gold-Silber-Bronze – nach WM 2022 und 14 Weltmeisterschaften)
Deutschland: 9-2-2
Niederlande: 2-4-2
Frankreich: 2-3-5
Großbritannien: 1-3-3
Tschechien: 0-2-1
Finnland: 0-0-1

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