Durchwachsene Bilanz nach den ISDE 2022

Neben den drei Nationalmannschaften reisten auch zehn Clubmannschaften als deutsche Vertreter nach Frankreich, sodass das Team am Ende 140 Personen (darunter 40 Fahrer und Fahrerinnen) umfasste. Und die erwartete eine der schwersten ISDE der vergangenen Jahre mit 13 unterschiedlichen, jeweils über 4 km langen Sonderprüfungen. Lange Fahrtage mit bis zu 290 km und über 8 Stunden im Sattel in sehr abwechslungsreichem Gelände verlangten den Teilnehmern viel ab.

Die Deutsche Trophy-Mannschaft lieferte eine geschlossene Mannschaftsleistung ab und lag damit in der Endabrechnung auf Platz 9 von 22 gestarteten Mannschaften in der Word Trophy. Bester Fahrer im Team war der nachnominierte Philipp Müller, der jeden Tag mehr Selbstvertrauen gewann und die anderen Trophy-Fahrer so mitreißen konnte. Durchweg gute Leistungen brachte auch der junge Florian Görner. Er hätte eigentlich noch in der Junior-Trophy fahren sollen, aber durch vorherige Fahrerausfälle musste er schon jetzt in die World-Trophy aufrücken. Unter Wert geschlagen musste sich Yanik Spachmüller geben, der erst am vierten Fahrtag seine gewohnte Form fand. Paul Roßbach hatte immer wieder mit technischen Problemen an seinem Motorrad zu kämpfen. Ohne die angesprochenen Problemen hätte die Mannschaft aus eigener Kraft wohl eine bessere Endplatzierung erreichen können.

In der Junior-Trophy gingen Karl Weigelt, Luca Wiesinger und Pascal Sadecki für Deutschland an den Start, deren Losung es war, am Ende strafpunkt- und verletzungsfrei im Ziel anzukommen – und das gelang ihnen auch. Wie wichtig die Ansage war, bestätigte sich schon am ersten Fahrtag, als die drei Titelanwärter Frankreich, Schweden und die USA ihre Mannschaften verloren. Als bester Fahrer glänzte Karl Weigelt im deutschen Team. Beim Abschluss-Motocross zeigte dann auch Pascal Sadecki seine ganze Klasse. Mit Patz zwölf für das ganz junge Team fiel die Bilanz zufriedenstellend aus, denn alle Piloten haben das Potenzial, mit mehr wachsender internationaler Erfahrung auch bessere Platzierungen einzufahren.

Nach der Absage von Steffanie Laier setzte das deutsche Damen-Trophy-Team in diesem Jahr auf eine geschlossene Mannschaftsleistung, um vorne dabei sein zu können. Diese Hoffnung zerbrach schon am ersten Fahrtag, als Samantha Buhmann wie auch Anne Borchers mit Strafzeiten ins Ziel kamen. Bei den Sonderprüfungen gab es keine Probleme, aber für beide gestaltete sich die Strecke mit den Auffahrten und schweren Passagen als Hürde. Dieses wurde am zweiten Tag bei einsetzenden Regen nicht besser. Erst am dritten Tag lief es dann rund für das Team, das noch geschlossen im Rennen war. Am ereignisreichen vierten Fahrtag brach sich die schnellste Dame im Feld (Brandy Richards, USA) bei einem Sturz die Rippen und musste verletzt ausscheiden. Ähnlich erging es Anne Borchers, die in den Sturz einer vor ihr fahrenden Mitstreiterin hineingeriet, ebenfalls stürzte und sich dabei das Handgelenk brach. Sie zeigte zwar ihr Kämpferherz und brachte ihr Motorrad trotz großer Schmerzen noch ins Ziel. Aber am Folgetag war ein Restart nicht mehr möglich. So mussten Samantha Buhmann und Tanja Schlosser die verbleibenden beiden Tage ohne Hoffnung auf eine bessere Platzierung weiter kämpfen. Am Ende landeten sie auf einem unbefriedigenden siebten Platz. Die junge Tanja Schlosser war mit einer starken Einzelleistung beste Pilotin der Mannschaft und gilt weiter als Hoffnungsträgerin in der Damenklasse.

Alle Ergebnisse / Informationen unter: fim-isde.com

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