Felix Budzisch holt Slalom-Titel mit Glanzleistung

Ihre letzte Station absolvierte die DSM 2022 in der Motorsport Arena Oschersleben, wo der 3.300 m lange Grand-Prix-Kurs genutzt wurde. Bevor am Sonntag die beiden DSM-Läufe anstanden, waren auf der Strecke bereits am Samstag weitere Slalom-Läufe absolviert worden – allerdings außerhalb der Meisterschaftswertung und mit anderem Streckenlayout. Dennoch nutzten die meisten DSM-Fahrer die Gelegenheit, um sich auf den Sonntag einzustimmen. Doch das wurde manchem leider zum Verhängnis, so hätte sich sogar die Meisterschaft beinahe bereits am Samstag entschieden.

Felix Budzisch und Daniel Dichter reisten als Titelaspiranten in die Magdeburger Börde an. Da beide in den vorherigen Rennen jeweils ihre Klasse und Division gewinnen konnten, waren sie nur einen Hauch auseinander in der Tabelle. Eins war damit klar: Beide mussten ihre Klasse und Division gewinnen, um Deutscher Meister zu werden. Zusatzpunkte konnten ausschlaggebend werden und Spannung lag in der Luft. Doch bevor der BMW des Hocheiflers Dichter überhaupt im Fahrerlager ankam, schien alles schon entschieden. Den Budzischs BMW quittierte gleich nach dem Start im Slalom am Samstag seinen Dienst. Blankes Entsetzen in den Gesichtern der Slalomgemeinde: Sollte ein technischer Defekt die Meisterschaft entscheiden? Doch das Team aus Berlin wurde seinem Ruf gerecht und war wie immer akribisch und perfekt vorbereitet. Sie hatten die kaputte Welle nicht nur einmal als Ersatz dabei, sondern sogar in zweifacher Ausfertigung.

Die Reparatur gelang, und die Spitzenpiloten konnten nach einem nächtlichen Regenguss am Sonntagmorgen auf der Strecke antreten, auf der typische Oschersleber Oktober-Verhältnisse herrschen: von oben sonnig und mild, dazu ein nicht abtrocknender Asphalt von unten. Gesamtsieger wurde in beiden Läufen Felix Budzisch auf BMW 330is. Zweiter beim Hannover-5000-Slalom wurde mit über vier Sekunden Rückstand Martin Skrizipietz, allerdings mit einem Hut. Als Dritter folgte mit mehr als sieben Sekunden zum Vordermann Audi-Pilot Hans-Martin Gass, Dennis Zeug (C-Kadett) wurde Vierter. Rainer Nuber komplettierte die Top-5 mit seinem Engstler-BMW. Die ersten beiden bestätigten ihre Leistung auch bei der zweiten Veranstaltung, und so hieß es auch hier Budzisch vor Skripietz. Dritter beim Arena-5000-Slalom wurde Lars Bröker (Mitsubishi Lancer). Der Zeug-Kadett bestätigte seinen vierten Platz. Jan Walther (Mazda MX5) holte Position fünf und schaffte damit im letzten Moment noch den Sprung auf das Siegerpodest in der Meisterschaftswertung. Auch in den einzelnen Klassen gab es viel spannenden Sport beim Finale. Eine klare Angelegenheit war die G6, in der Johann-Georg Helfrich den Doppelsieg holte. Starke Zweite wurde Tochter Anna-Maria Helfrich auf dem 86c-Polo. Klaus Müller platzierte seinen VW Golf beide Male auf Platz drei.

Mehr Spannung gab es in der heiß umkämpften G5. Hier ging der Sieg in Lauf 1 an Manni Bläsius, knapp drei Sekunden dahinter rangierte der Mazda MX5 von Thomas Weber. Mit Pin trotzdem noch auf drei fuhr Günter Matzick, der ebenso wie der Laufsieger im e36 Compact antrat. Beim letzten Einsatz mit dem MX5 (nächstes Jahr sehen die Fans wieder den bärenstarken Weber-Evo im Rennbetrieb) holte sich Max Weber den Sieg im zweiten Lauf. Manni Bläsius wurde diesmal Zweiter, Rene Hoffmann mit seinem kurzen BMW gelang ein starker dritter Platz.

In der G4 siegte Hendrik Stoldt (Mazda) in beiden Läufe. Vormittags lagen Erich Budde auf zwei und Alexander Müller auf drei, nachmittags gelang Daniel Streitberg trotz Pin der zweite Platz vor dem Drittplatzierten Dominik Jung. Aufregung gab es in der G3, wo schon aus dem Training fast keiner der Starter ohne mindestens einen Dreher zurück in die Boxengasse kam. Ein Einschlag des Röder-BMW erzwang dann eine Unterbrechung samt Abschleppwageneinsatz. Pech für den nächsten Starter: Markus Kroner stand nach der langen Unterbrechung wieder mit komplett kalten Reifen am Start. Genauso erging es Titelanwärter Daniel Dichter. Nach Dreher und Torfehler im ersten Lauf waren alle Meisterschaftshoffnungen schon am Vormittag begraben. Hans-Dieter Meckel (BMW 118i) gewann deshalb den Lauf vor Jannik Sanin (BMW 1K4), Jens Völker gelang mit dem schnellsten BMW E30 Platz drei. Nachmittags tauschten Sanin und Meckel die Plätze, Völker bestätigte seinen dritten Platz vom Vormittag.

In der F8 gewann Karl-Ernst Bartel beide Läufe mit klarem Vorsprung. Zweiter wurde Sebastian Schumann vor Robert Bauer auf drei. Alle drei vertrauen auf einen VW Polo. In der F9 gewann Robert Maslonka (VW Polo) vor Hartmut Müller (BMW 316i) den ersten Lauf. Beide wurden im zweiten Lauf hochgestuft, da ja der Röder-BMW nicht mehr starten konnte. Pech für Maslonka gleich beim Start, als einmal mehr eine Antriebswelle abriss.

Markus Firsching holte im BMW 320is beide Laufsiege in der Klasse F10 vor Robert Firsching. Dritter am Vormittag wurde Markus Terhar (BMW 318ti) mit Pin, nachmittags ging der dritter Platz an Carsten Dünisch (BMW 318ti). In beiden Läufen der F11 gab es das gleiche Ergebnis: Lars Bröker (Mitsubishi) siegte jeweils vor Hans Köhnle (Chevrolet Corvette) und Ulrich Krämer (VW Golf 7).

Ralf Schäfers (VW Polo) ließ in der H12 nichts anbrennen und gewann beide Läufe vor Markenkollege Jürgen Derlath. Bianca Schäfers komplettierte das Siegertreppchen mit zwei dritten Plätzen (ebenfalls VW Polo). Philipp Hartkämper war am Vormittag in der H13 Klassenbester. Er gewann auf dem bildschönen Einser-VW Golf GTI 8V. Obwohl in diesem Jahr eigentlich mehr mit dem Scirocco am Berg unterwegs, zeigte so, dass es im Slalomsport für ihn noch passt. Jan Walther rangierte im roten Mazda auf Platz zwei. Dritter wurde bei beiden Läufen Fabian Schmitz mit seinem gelben VW Golf. Nachmittags konterte Walther und gewann mit gerade einmal 0,5 Sekunden Vorsprung die Klasse. Diesmal blieb so für Hartkämper nur Platz zwei.

In der H14 gab es gleich zwei Opel Kadett, deren Anblick in dieser Saison ansonsten eher selten geworden war. Dennis Zeug gelang auf dem bildschönen Coupé der Doppelsieg. Vormittags rangierte BMW-Pilot Rainer Nuber auf P2, Stefan Plate im Böhm-Kadett wurde Dritter. Nachmittags gab es dann ein kleines „Kadett Festival“, als Zeug vor Stefan Plate und Sven Plate siegte. Last but not least: DSM-Meister gewann beide Male die Klasse H15, Teamkollege Martin Skrzipietz und Hans-Martin Gass komplettierten in beiden Läufen als Zweiter und Dritter das Podium

Endstand DSM 2022

1) Felix Budzisch (BMW 330is): 171,50 Punkte
2) Daniel Dichter (BMW 318is e30): 169,40 Punkte
3) Jan Walther (Mazda MX5): 163,60 Punkte
4) Eric Staubach (BMW e30): 160,30 Punkte
5) Rene Hoffmann (BMW e36 316i Compact): 151,10 Punkte

Den kompletter Endstand der DSM gibt es [unter diesem Download-Link] auf der DMSB-Homepage

Ergebnisse DSM Oschersleben

[Vormittagslauf: ADAC Hannover Slalom 5000]
[Nachmittagslauf: ADAC Arena Slalom 5000]

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