Hochspannung im Titelkampf der Deutschen GT-Meisterschaft: Vier Rennen vor dem Saisonende ist der Vorsprung der Tabellenführer Ricardo Feller (21/CH) und Christopher Mies (31/Düsseldorf, beide Montaplast by Land-Motorsport) im Audi R8 nach Platz Fünf im Sonntagsrennen auf dem Sachsenring auf zwei Punkte geschrumpft. Die heimlichen Sieger waren am Sonntag Luca Stolz (26/Brachbach) und Maro Engel (36/Monte Carlo, beide Mercedes-AMG Team Toksport WRT), die die zahlreichen Zuschauer mit einem starken Manöver in der letzten Kurve begeisterten, das ihnen Rang zwei und auch Tabellenrang zwei einbrachte. Mit ihrem vierten zweiten Platz in Folge komplettierten die beiden Mercedes-AMG-Werksfahrer einen Doppelsieg für ihren Arbeitgeber, denn ihre Markenkollegen Igor Waliłko (24/PL) und Jules Gounon (26/F, beide Team Zakspeed Mobil Krankenkasse Racing) fuhren von der Pole-Position zu einem ungefährdeten Sieg. Rang drei ging an das Porsche-Duo Thomas Preining (23/A) und Christian Engelhart (34/Starnberg, beide Küs Team Bernhard). „Ein wirklich toller Tag“, jubelte Sieger Gounon. „Ich liebe diese Strecke einfach. Hier habe ich 2016 meinen ersten GT3-Sieg geholt, das war der Startschuss für meine Karriere. Jetzt wieder hier zu siegen ist fantastisch. Es hat einfach alles gepasst. Pole, schnellste Runde und Sieg – besser konnte es nicht laufen. Wir sind jetzt die Außenseiter im Titelkampf!“
Zakspeed-Duo dominiert
Das zehnte Saisonrennen des ADAC GT Masters begann turbulent: Während Pole-Setter Jules Gounon seine Spitzenposition vor Lamborghini-Pilot Franck Perera (37/F, GRT Grasser Racing Team) verteidigte, wurde dahinter der von Platz drei gestartete Tabellendritte Maximilian Buhk (28/Hamburg, Mann- Filter Team Landgraf – HTP/WWR) von Lamborghini-Werksfahrer Albert Costa Balboa (31/E, GRT Grasser Racing Team) umgedreht. Buhk wurde anschließend von einem anderen Fahrzeug getroffen und schied aus, Costa Balboa musste eine Durchfahrtsstrafe absolvieren. Auch Samstagssieger Michael Ammermüller (35/Rotthalmünster, SSR Performance) war in der Startrunde mit seinem Porsche in eine Kollision verwickelt und fiel aus den Top 20. Nach dem Einsatz des Safetycars setzte sich Gounon an der Spitze ab und übergab mit knapp fünf Sekunden Vorsprung an Partner Igor Waliłko. Der Pole baute anschließend den Vorsprung weiter aus und sah mit einem Zeitpolster von fast 16 Sekunden als Sieger die Zielflagge. Gounon und Waliłko holten damit nach dem Lausitzring ihren zweiten Sieg in einem Sonntagsrennen hintereinander.
Spannend bis zum Schluss verlief der packende Kampf um Platz zwei. Rolf Ineichen, der von Franck Perera übernommen hatte, verteidigte bis in die Schlussrunde die Position, bis sich in der letzten Kurve noch Luca Stolz vorbeizwängte. Thomas Preining und Titelverteidiger Christian Engelhart schlüpften im besten Porsche ebenfalls noch an Ineichen/Perera vorbei und holten sich ihr erstes Podium der Saison, für die Lamborghini-Fahrer blieb nur der undankbare vierte Rang. Die Tabellenführer Ricardo Feller und Christopher Mies lieferten sich in der zweiten Rennhälfte einen engen Kampf um Platz fünf mit den Audi-Markenkollegen Jusuf Owega (19/Köln) und Patric Niederhauser (29/CH, beide Phoenix Racing). Drei Runden vor dem Ziel setzte sich Feller schließlich durch und sicherte sich Platz fünf.
Florian Spengler (33/Ellwangen) und Markus Winkelhock (41/Zdiměřice, beide Car Collection Motorsport) kamen mit ihrem Audi auf Rang sieben vor ihren Markenkollegen Elia Erhart (33/Röttenbach) und Mattia Drudi (23/I, beide Rutronik Racing by Tece), die Achte wurden. Der neunte Rang ging an die Corvette C7 GT3-R von Jeffrey Schmidt (27/CH) und Marvin Kirchhöfer (27/Luzern, beide Callaway Competition). Michael Ammermüller und Partner Mathieu Jaminet (26/F) kämpften sich nach dem Zwischenfall in der Startrunde noch auf Platz zehn nach vorn und liegen nun als Tabellendritte elf Zähler hinter den Spitzenreitern Feller und Mies.
Stimmen der Sieger
Jules Gounon: „Die Pole heute Morgen war schon fantastisch. Ich wollte in meinem Stint für Igor einen Vorsprung von fünf Sekunden herausfahren, das ist mir gelungen. Er hat das Rennen dann anschließend souverän kontrolliert. Mit 25 Punkten Rückstand sind wir jetzt im Titelkampf. Wir haben aber keinen Druck und schauen mal, was herauskommt. Danke an Mercedes-AMG und Zakspeed für das großartige Auto.“
Igor Waliłko: „Es fühlt sich großartig an, erneut am Sonntag zu gewinnen! Ich bin eigentlich nicht mit der Erwartung in diese Saison gegangen, so großartige Ergebnisse einzufahren. Ich habe versucht, die Reifen gut zu verwalten, keine Fehler zu machen und das Auto sicher nach Hause zu bringen. Ich lerne noch viel dazu, das ist meine erste komplette Saison in einem GT3-Auto. Zum Glück konnte ich heute vorne etwas mehr relaxen und musste nicht das Maximale aus dem Auto rausholen.“