Beim Italien-Grand-Prix in Monza profitierten die beiden McLaren-Piloten Daniel Ricciardo und Lando Norris vom Ausfall der Favoriten Max Verstappen und Lewis Hamilton, deren Rennen in der 26. Runde durch eine Kollision beendet wurde. Die beiden Deutschen Sebastian Vettel (12.) und Mick Schumacher (15.) holten keine Punkte.
Während sich die beiden Titelkandidaten nach dem spektakulären Unfall, bei dem Verstappens Red Bull auf dem Mercedes von Hamilton gelandet war, gegenseitig zuspielten, sahen die Sportkommissare den größeren Anteil an der Schuld beim Niederländer. Er muss nun beim nächsten WM-Lauf im russischen Sotschi eine Rückversetzung in der Startaufstellung um drei Plätze hinnehmen. Der Kampf um die Spitze bleibt nach dem für die Kontrahenten punktlosen Rennen damit gleich: Verstappen führt mit gerade einmal fünf Punkten Vorsprung vor Hamilton. Beim Sprint-Qualifying am Samstag hatte Verstappen hinter Bottas Rang zwei geholt, Hamilton wurde Fünfter.
Seidel: „Wegen solcher Tage betreiben wir Motorsport!”
Große Freude hingegen beim Teamchef des McLaren-Teams, Andreas Seidel: „Wir haben auch unter Druck einen tollen Job gemacht. Wir hatten ein konkurrenzfähiges Auto und wussten, dass heute eine Menge Punkte drin sein würden.” Dennoch bleibt der Deutsche realistisch: „Mercedes und Red Bull sind an jedem einzelnen Wochenende siegfähig. Auf diese Teams haben wir einen Rückstand, ganz klar. Aber wegen Tagen wie heute betreiben wir Motorsport.”
Für Sebastian Vettel endete das Wochenende nach Platz zwölf im Sprint-Qualifying auch im Rennen auf dem gleichen Platz. Der Deutsche erklärte nach dem Rennen: „Schon in der ersten Runde war mein Rennen eigentlich kaputt“, urteilte der Deutsche über die ziemlich turbulente Startrunde, bei der er unter anderem mit seinem kanadischen Teamkollegen Lance Stroll aneinandergeraten war. In Runde 16 dann erneut eine Kollision: „Esteban Ocon hat mir keinen Platz gelassen, sodass wir uns berührt haben.” Die Sportkomissare sahen die Schuldfrage genauso und belegten den Franzosen für den Vorfall in der Della-Roggia-Schikane mit einer Fünf-Sekunden-Strafe. Die Unfallschäden forderten im Laufe des Rennens ihren Tribut, sodass nicht mehr als der zwölfte Platz im Gesamtergebnis möglich war.
Für den zweiten Deutschen im Feld, Mick Schumacher, lief es noch schlechter. Er kollidierte ebenfalls mit seinem Teamkollegen und kam am Ende als Letzter ins Ziel. Der Russe Nikita Mazepin erhielt nach dem Rennen einen Strafpunkt. Dennoch zog Schumacher ein insgesamt positives Fazit des Wochenendes: „Gemeinsam mit dem Team haben wir einige sehr richtige Entscheidungen getroffen, hatten unter anderem auch die richtige Strategie für das Rennen.”
Der nächste Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft findet am 26. September in Sotschi (RUS) statt.