Zwei Deutsche bei der Langbahn-WM in Mühldorf im Finale

Nach dem Grand Prix in Polen stand mit Mühldorf wieder einmal eine klassische 1000-Meter-Langbahn im WM-Kalender. Drei Jahre lang musste der MSC Mühldorf coronabedingt auf ein Rennen verzichten. Dafür entschädigten spannende Duelle, viele Positionswechsel und ein mehr als ausgeglichenes Feld für vieles. Die beiden deutschen Piloten, Permanent-Starter Lukas Fienhage und Wildcard-Fahrer Stephan Katt, hielten von Beginn an gut mit. Fienhage schloss seine Vorläufe mit 16, Katt mit zwölf von 20 maximal möglichen Zählern ab. Jeder aus dem 15er-Starterfeld gab Punkte ab. Der Däne Kenneth Kruse Hansen, vor Mühldorf WM-Führender, begann stark mit zwei Laufsiegen und einem zweiten Platz, kam in Durchgang vier und fünf dann aber nicht über einen jeweils vierten Rang hinaus.

Nach dem neuen System qualifizieren sich die drei Punktbesten aus den Vorläufen direkt für das Finale. In Mühldorf war dies neben den beiden Punktbesten Mathieu Trésarrieu und Lukas Fienhage (jeweils 16 Punkte) auch der Niederländer Romano Hummel (15). Die Fahrer der Ränge vier bis acht haben im Last-Chance-Heat noch einmal die Möglichkeit, das Ticket für den Endlauf zu lösen und dort als Erster oder Zweiter einzuziehen. Die drei „Verlierer“ des Last-Chance-Heats kämpfen mit dem Neunt- und Zehnplatzierten im kleinen Finale um die nachgeordneten Platzierungen. Vorlaufpunkte sind zu diesem Zeitpunkt passé.

Das Finale gestaltete sich megaspannend. Katt kam – im Gegensatz zu Fienhage – sehr gut aus dem Start und reihte sich erst einmal hinter Mathieu Trésarrieu ein. Dann zog Chris Harris an Katt vorbei, der nunmehr mit Weltmeister Romano Hummel fightete – und auf den letzten Zentimetern den Kürzeren zog. „Schade, dass ich da meinen dritten Platz noch verloren habe, aber das ist halt Sport. Ich habe hier gezeigt, dass ich in dieses Feld gehöre“, sagte der Norddeutsche nach dem Lauf. Für Katt bedeutete Rang vier auch durchaus Zuversicht für das kommende Challenge, die WM-Qualifikation für 2023, im französischen Marmande. Fienhage haderte mit seinem fünften Rang und seinen nicht allzu glücklichen Starts in Mühldorf: „Wäre das anders gewesen, hätte ich heute in Mühldorf gewinnen können.“ Schon in den Vorläufen hatte er sich nach vorne gearbeitet, sich immer wieder um eine Position verbessert: „Ich habe mir heute wirklich die Seele aus dem Leib gekämpft.“

Zufrieden zeigte sich angesichts der Hitze MSC Mühldorf-Vorsitzender Josef Fronwieser: „Vor allem mit dem gezeigten Sport und damit, wie sich die beiden Deutschen in Szene gesetzt haben.“ Der Grand Prix Zirkus zieht nun weiter nach Scheeßel, wo am Eichenring am 21. August die dritte Runde der diesjährigen WM ausgetragen wird.


Ergebnis Mühldorf:

1. Mathieu Trésarrieu FRA 16 Vorlaufpunkte
21 WM-Punkte
2. Chris Harris GBR 10 / 19
3. Romano Hummel NED 15 / 17
4. Stephan Katt GER 12 / 15
5. Lukas Fienhage GER 16 / 13
6. Kenneth Kruse Hansen DEN 13 / 11
7. Theo Pijper NED 11 / 10
8. Jacob Bukhave DEN 9 / 9
9. Hynek Stichauer CZE 9 / 8
10. Martin Malek CZE 10 / 7
11. Zach Wajtknecht GBR 9 / 5
12. James Shanes GBR 7 / 4
13. Mika Meijer NED 6 / 3
14. Stanislaw Burza POL 6 / 2
15. Charley Powell GBR 1 / 1


Last-Chance-Heat:

1. Stephan Katt
2. Chris Harris
3. Kenneth Kruse Hansen
4. Theo Pijper
5. Martin Malek


Kleines Finale (Platzierungen 6 bis 10):

1. Kenneth Kruse Hansen
2. Theo Pijper
3. Jacob Bukhave
4. Hynek Stichauer
5. Martin Malek


Finale:

1. Mathieu Trésarrieu
2. Chris Harris
3. Romano Hummel
4. Stephan Katt
5. Lukas Fienhage


WM-Stand nach 2 von 6 Grand Prix:

1. Mathieu Trésarrieu FRA 36 Punkte
2. Chris Harris GBR 36
3. Kenneth Kruse Hansen DEN 32
4. Theo Pijper NED 21
5. Stanislaw Burza POL 21
6. Martin Malek CZE 20
7. Romano Hummel NED 18
8. Lukas Fienhage GER 18
9. Hynek Stichauer CZE 16
10. Stephan Katt GER 15
11. Zach Wajtknecht GBR 14
12. Jacob Bukhave DEN 13
13. James Shanes GBR 11
14. Tero Aarnio FIN 10
15. Mika Meijer NED 3
16. Jörg Tebbe GER 3
17. Marcin Sekula POL 2
18. Charley Powell GBR 1
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