Johann Weber ist Eisspeedway-Vizeweltmeister

Auch der Vize-WM-Titel, den Johann „Eishans“ Weber mit einer starken Leistung an allen vier Wettbewerbstage erkämpfte, ist eine hervorragende Bilanz. Keinem anderen deutschen Piloten gelang dieses Kunststück in den vergangenen beiden Jahrzehnten. Dennoch dürfte der Bayer mit zumindest einem weinenden Auge nach Hause gefahren sein, denn bis zum letzten Durchgang konnte er sich Hoffnungen auf den WM-Titel machen. Doch es war ein echtes Motorsport-Drama, das gewissermaßen in letzter Minute die Titelhoffnungen platzen ließ.

Weber hatte sich bis zum letzten Tag des Wettbewerbs einen Vorsprung auf seinen Verfolger Martin Haarahiltunen erhalten. Für den WM-Titel reichte an diesem Sonntag nun der Einzug ins Finale oder zumindest die fünfte Position, soweit der schwedische Rivale nach Samstag erneut den Tagessieg holen würde. Doch ganz rund lief es für Weber nicht, und im dritten Lauf stürzte er in Führung liegend – Bike defekt, Fahrer (scheinbar) wohlauf lautete das Ergebnis zunächst. Der nächste Lauf des Bayern: Er führt mit dem Ersatzmotorrad vor Max Koivula, doch der Finne stürzt, der Heat wird abgebrochen und wiederholt. Weber entscheidet kurzfristig auf sein erstes Motorrad umzusteigen, kommt aber zu spät zum Start und wird disqualifiziert. Damit zerschellen die Titelhoffnungen.

„Ich weiß ich nicht, warum ich gewechselt bin“, gab Weber anschließend zu. „Ich weiß nur, dass es mich geschmissen hat. Der Einschlag war ziemlich hart.“ Im Nachhinein könnte er zu diesem Zeitpunkt also eigentlich nicht mehr 100 Prozent renntauglich gewesen sein – doch „Eishans“ Weber zeigte sich als fairer Verlierer: „Wir haben jetzt einen verdienten Weltmeister. Ich habe eine Niederlage einstecken müssen, aber ich konnte mit den besten Fahrern der Welt mithalten und komme gestärkt zurück.“

Webers Resultat bedeutet eine weitere Top-Platzierung für die deutschen Eisspeedway-Piloten nach dem dritten Platz in der Team-WM in Berlin 2020. Als weiterer deutscher Vertreter landeten Franz Mayerbüchler auf Platz zehn. Benedikt Monn konnte zwei Punkte sammeln.

Den Endstand der Eisspeedway-WM und einen Bericht zum Finale in englischer Sprache gibt es auf der [FIM-Eisspeedway-Homepage] (klicken zum Aufrufen)

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