Schweden, Großbritannien und Lettland nehmen am Samstag gemeinsam mit Gastgeber Polen am Finale des FIM Speedway of Nations teil, nachdem sie sich am Dienstag im ersten Halbfinale in der Marian Rose Motoarena in Torun die ersten drei Plätze gesichert hatten. Deutschland scheitert im Race-Off gegen Lettland und beendet das Semifinale auf Platz vier.
Der Abend begann fulminant mit einem Laufsieg gegen Italien und das Duo Kai Huckenbeck und Norick Blödorn schrieben die ersten sieben Punkte. Im zweiten Lauf des deutschen Teams hieß der Gegner Norwegen. Mit fünf Punkten durch Huckenbeck auf Platz zwei und Blödorn auf Platz drei gab es hier erneut einen Vorteil für Deutschland, auch wenn Pollestad den Laufsieg holte. Dieses Ergebnis erwies sich im weiteren Verlauf des Abends aber noch als entscheidend. Im dritten Lauf wartete Lettland. Andzejs Lebedevs ging kurz nach dem Start in Führung, Huckenbeck kam auf Platz zwei ins Ziel und Blödorn blieb auf Platz vier abgeschlagen. In der Gesamtwertung rangierte die deutsche Mannschaft mit 15 Punkten auf Rang drei nach drei Läufen. Zur Halbzeit lag man also auf Kurs in Richtung Finale. Die Schwergewichte warteten allerdings noch auf das Team von Mathias Bartz: „Schweden und England waren auf dem Papier im Vorfeld sicherlich die größten Brocken.“
Im vierten Outing warteten dann die Schweden. Sie zeigten über den gesamten Abend eine bestechende Form und Geschlossenheit und so musste sich Kai Huckenbeck wahrlich strecken, als er es schließlich in Runde vier schaffte, aussen an Timo Lahti vorbei zu gehen und so noch drei Punkte zu holen. Norick Blödorn blieb auch hier blass und kam mit null Punkten ins Ziel.
Huckenbeck nach dem Lauf gegen die Schweden: „Es ist heute ziemlich hart hier, auch weil ich nicht die besten Starts habe. Man braucht heute richtig Mut und man muss an den Zaun gehen, um schnell zu sein. Die Bahn ist doch sehr glatt.“
Team Großbritannien ließ Huckenbeck und Blödorn im fünften Lauf nicht den Hauch einer Chance. Dan Bewley fand die schnelle Linie entlang der Bande und auch Robert Lambert zeigte einen deutlichen Leistungsunterschied im Vergleich zu den Deutschen. Sieben zu zwei Punkte für Team GB hieß das logische Ergebnis.
In der Gesamtwertung rutschte Deutschland mittlerweile auf Rang fünf ab. Die Norweger um Pollestad schlichen sich für viele überraschend immer weiter nach vorne und es wurde klar, dass es einen weiteren Kontrahenten um das letzte Finalticket geben würde.
Zum Abschluss der Vorrunde war das klare Ziel, die Slowenen auf den Plätzen eins und zwei zu besiegen. Die Startaufstellung zwischen Huckenbeck und Blödorn wurde dafür getauscht. Huckenbeck ging auf Startplatz eins und Blödorn auf drei. Die Taktik ging jedoch nicht vollständg auf, da Huckenbeck zwar vom Start weg Position eins behauptete, aber Blödorn sich nur auf Rang drei einreihte und über den Rennverlauf kein Mittel fand, sich an Anze Grmek vorbeizuschieben. Hier gingen fest eingeplante Punkte verloren. Mit 26 Punkten schloss man die sechs gesetzten Läufe ab.
Die Rechnerei begann
Die überraschend starken Norweger erreichten ebenfalls 26 Zähler. Durch den Laufvorteil von fünf zu vier im vorherigen direkten Aufeinandertreffen mit den Norwegern schaffte es Deutschland in das Race-Off, in dem das letzte Finalticket zu holen war.
Lettland zu stark – Das Aus für Deutschland
Durch die besondere Punktewertung 4-3-2-0 beim SON – Wettbewerb galt es in diesem Lauf, den letzten Platz unbedingt zu vermeiden. Lettland hatte aufgrund der besseren Ergebnisse in den Vorläufen die erste Wahl der Startplätze. Diesen Vorteil nutzten sie und gingen auf Startgate eins und drei. Lebedevs und Kolodinskis setzten sich unmittelbar am Start durch und gaben die Doppelführung nicht mehr aus der Hand. Blödorn kam auf Platz drei und Huckenbeck auf vier. Der Kapitän zum Race-Off: „Ich hatte Gate vier und das war sehr glatt. Es war kein loses Material am Start und ich kam schlecht aus den Bändern. Klar ist man enttäuscht.“
Ergebnis FIM SPEEDWAY OF NATIONS SEMI-FINAL 1:
1. SWEDEN 40: 1. Jacob Thorssell 14, 2. Fredrik Lindgren 18, 3. Timo Lahti 8.
2. GREAT BRITAIN 37: 1. Robert Lambert 15, 2. Dan Bewley 22, 3. Tom Brennan DNR.
3. LATVIA 30: 1. Andzejs Lebedevs 20, 2. Jevgenijs Kostigovs 2, 3. Daniils Kolodinskis 8.
4. GERMANY 26: 1. Norick Blodorn 9, 2. Kai Huckenbeck 17, 3. Valentin Grobauer DNR.
5. NORWAY 26: 1. Mathias Pollestad 19, 2. Glenn Moi DNR, 3. Lasse Fredriksen 7.
6. SLOVENIA 16: 1. Matic Ivacic 5, 2. Anze Grmek 11, 3. Luka Omerzel DNR.
7. ITALY 14: 1. Nicolas Covatti 12, 2. Nicolas Vicentin 2, 3. Nicolo Percotti 0.
Text: Bernhard Härtinger