Long Track of Nations: Bronze für Deutschland

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Mit einem Tag Verspätung konnte die Langbahn-Team-WM über die Bühne gehen. Bei der am Samstagabend anberaumten Veranstaltung goss es nach neun Vorläufen im Strömen, sodass das Rennen um einen Tag verschoben wurde und noch einmal von vorne begonnen werden musste. Das Team Germany, das schon am Samstag zu beeindrucken wusste, ließ sich auch am Sonntag nicht irritieren: Trotz Erkrankungen und Verletzungen einiger Nationalmannschafts-Piloten zeigten Kapitän Lukas Fienhage (Lohne), Stephan Katt (Neuwittenbek), Mario Niedermeier (Langquad) und Jörg Tebbe (Dohren), dass auch ein dezimiertes Team mit viel Ehrgeiz und Willen viel erreichen kann.

In der Konstellation Fienhage, Katt und Niedermeier bestritt die deutsche Nationalmannschaft alle seine Vorläufe. Jörg Tebbe, der eigens für die Weltmeisterschaft seinen seit diesem Jahr übernommenen Posten als Teammanager kurzfristig niederlegte und ins deutsche Fahrer-Quartett zurückkehrte, überließ dem sehr gut auffahrenden Nationalmannschaftsdebutanten Mario Niedermeier die Einsätze.

Deutschland gewann seine drei gegen drei Vorlauf-Duell gegen Tschechien mit 10:5, besiegte die Niederlande mit einem 8:7 und hielt anschließend Finnland mit 9:6 in Schach. Auch Dänemark hatte gegen die Deutschen mit 7:8 das Nachsehen. Lediglich die Duelle gegen die Franzosen (7:8) und überragende Briten (6:9) gingen aus deutscher Sicht verloren. Deutschland hatte sogar noch den Finaleinzug vor Augen, in das die beiden punktbesten Mannschaften einziehen. Mit einem Punkt Vorsprung schafften aber die Niederlande den Sprung in den alles entscheidenden Endlauf. Bitter: Im Duell gegen die Franzosen hatte Fienhage in Führung liegend eine Rille erwischt, danach einen Aufsteiger, stürzte und wurde disqualifiziert. Das gesamte Team unterstützte, was Jörg Tebbe zu sagen hatte: „Lukas war unser Punktelieferant. Und ohne ihn wären wir erst gar nicht so weit gekommen.“

Großbritannien ließ sich im Endlauf den Sieg gegen die Niederlande nicht mehr nehmen. Im deutschen Lager war man mit dem erreichten dritten Platz mehr als zufrieden. „Aufgrund der Ausgangssituation mit vielen Verletzten und Erkrankten ist das ein tolles Ergebnis und war nur durch die geschlossene Teamleistung möglich. Ich bin sehr stolz mit dem Erreichten“, sagte Teammanager Joachim Ohmer.

Ähnlich äußerte sich auch Jörg Tebbe: „Das ganze Team hat gut zusammengearbeitet. Das Ergebnis hatten wohl wenige von uns erwartet.“ Sehr zufrieden zeigte sich Neuling Mario Niedermeier: „Das war ein geiles Wochenende und ich bin wirklich glücklich, gleich bei meiner ersten Team-WM mit Bronze nach Hause zu fahren.“ Bronze holte sich auch Stephan Katt bei seiner zwölften Team-Weltmeisterschaft: „Ich bin absolut happy. Es hat alles funktioniert. Besser, als wir uns das im Vorfeld vorgestellt hatten.“ Lediglich Lukas Fienhage zeigte sich enttäuscht, nicht ins Finale eigezogen zu sein. Der Mannschaftskapitän wird am kommenden Wochenende in Roden um die Einzelweltmeisterschaft kämpfen, die er mit zwei Punkten anführt: „Dieses Ziel visiere ich definitiv an!“

Ergebnisse Longtrack of Nations - Vechta, 14. September 2025

  1. Großbritannien: Chris Harris 17 Punkte, Zach Wajtknecht, 26, Andrew Appleton, 13, Cameron Tayler, Teammanager: Mitch Godden, 56 Punkte plus 12 im Finale
  2. Niederlande: Mika Meijer, 14, Dave Meijerink, 17, Romano Hummel, 18, William Kruit, Teammanager: Patrick Roth, 49 Punkte plus 3 im Finale
  3. Deutschland: Lukas Fienhage, 23, Stephan Katt, 13, Mario Niedermeier, 12, Jörg Tebbe, Teammanager: Joachim Ohmer, 48 Punkte
  4. Dänemark: Kenneth Kruse Hansen, 24, Jacob Bukhave, 16, Patrick Kruse, 3, Teammanager: Svend Jacobsen, 43 Punkte
  5. Tschechien: Jan Macek, 14, Jan Hlacina, 0, Hynek Stichauer, 16, Daniel Klima, 10, Teammanager: Zdenek Schneiderwind, 40 Punkte
  6. Frankreich: Mathias Tresarrieu, 27, Jordan Dubernard, 5, Anthony Chaffour, 7, Tino Bouin, Teammanager: Laurent Sambarrey, 39 Punkte
  7. Finnland: Tero Aarnio, 10, Henri Ahlbom, 0, Jesse Mustonen, 25, Teammanager: Toni Nevanperä, 35 Punkte

 

Text: Susi Weber
 

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